Feather, Jane: Smaragdfeuer
"The Emerald Swan" (1998)
Blanvalet TB 35077, 445 Seiten, DM 12,00, März 1999
ISBN 3-442-35077-8
dritter Teil der Trilogie um das Schlangenarmband
Die junge Akrobatin der umherziehenden Schaustellertruppe sieht seinem Mündel derart ähnlich, dass in Lord Harcourt sofort der Plan reift, das Mädchen für seine Zwecke zu nutzen.
Seinem Mündel Maude d'Albard, der Tochter seiner verehrten Cousine, kann Gareth, Graf von Harcourt wegen ihrer Wehleidigkeit nur wenig Sympathie entgegenbringen. Um an Macht und Einfluss zu gewinnen, begibt er sich, ohne sich um Maudes Wünsche zu kümmern, die von einem Leben im Kloster träumt, nach Frankreich um dort für sein Mündel eine vorteilhafte Eheschließung zu verhandeln. Seine Mission ist erfolgreicher, als erhofft, der protestantische König Heinrich von Navarra hat nach einem Blick auf Maudes Portrait entschieden, selbst um die Dame zu werben. Allerdings muss Maude, die trotz ihrer schwächlichen Konstitution bemerkenswert trotzig sein kann, noch für die Verbindung gewnnen werden. Auf seiner Rückreise kommt Lord Harcourt der faszinierenden Gauklerin Miranda zu Hilfe, die Maude nicht nur wie aus dem Gesicht geschnitten ist, sondern sogar das typische Familienmal im Nacken aufweist. Sofort muss Gareth an Maudes Zwilling denken, von der alle dachten, sie wäre eines der vielen Opfer der Massaker der Bartholomäusnacht. Kurz entschlossen bietet er Miranda und ihrem dressierten Affen an, Maudes Rolle zu spielen. Da sie das versprochene Geld gut gebrauchen kann und den Grafen überaus anziehend findet, nimmt Miranda das ungewöhnliche Angebot an. Schon bald bemerkt Gareth, wie gut ihm die Gesellschaft seines neues Schützlings tut, das erste Mal seit dem tragischen Tod seiner untreuen Ehefrau verspürt er wieder Freude und Unbeschwertheit. Auf seinem Besitz vor den Toren Londons gibt eer Miranda in die Obhut seiner herrischen Schwester, die schon für Maudes Erziehung verantwortlich war. Und tatsächlich gelingt die Verwandlung des Mädchens von der Straße in eine junge Dame von Stand. Auch Maude und Miranda sind voneinander überaus angetan, beide verspüren eine tiefe Verbundenheit, die sie sich nicht erklären können. Sie werden Freundinnen und Maude beginnt sogar, ihren Wunsch nach einem Leben im Kloster neu zu überdenken - alles verläuft nach Plan. Bis auf die Kleinigkeit, dass Gareth der entzücklenden jungen Dame, in die sich Miranda so mühelos verwandelt hat, ebenso wenig widerstehen kann, wie der König, der seine Braut besuchen kommt. Der Lord muss sich nun zwischen seinen politischen Ambitionen und seinem Glück entscheiden ...
Auch dieser Teil der Trilogie ist durchweg gelungen. Zwar stößt man auf einige Ungereimtheiten und zeitweilig mangelt es der Story an Glaubwürdigkeit, aber Jane Feather versteht es, ihre Leser mit solchen Kleinigkeiten zugunsten der gelungenen Geschichte auszusöhnen. Die Charaktere, hier vor allem die beiden Liebespaare, sind sympathisch und in ihren Handlungen größtenteils nachvollziehbar. Auf jeden Fall empfehlenswert.
Letzte Änderung: 26.02.99 10:38:46