Deveraux, Jude: Goldschatz

"High Tide" (1999)

Bastei Lübbe TB 14856, 320 Seiten, € 7,90, März 2003

ISBN: 3-404-14856-8

Stadtmädchen trifft auf Naturburschen und beschert so den Fans der Autorin ein Wiedersehen mit dem Montgomery-Taggert-Clan ...

Die Karrierefrau Fiona, ein glücklicher Yuppie, muss auf Wunsch ihres Chefs ausgerechnet ins sumpfige Florida auf eine Angeltour mit einem wichtigen Kunden ihrer Firma. Schon bei ihrer Ankunft, bei der sie noch unter den Nachwirkungen eines Katers, der von der Abschiedsparty mit ihren Freundinnen herrührt, leidet, sieht sie ein riesiges Krokodil, das gerade dabei ist, den Arm eines Mannes zu verschlingen. Da sie unglaublich reaktionsschnell ist, fackelt sie nicht lange und erlegt die Bestie - leider hat die Aktion nur den kleinen Schönheitsfehler, dass das Krokodil eine sündhaft teure Attrappe für den Vogelpark von Paul "Ace" Montgomery ist, mit dem er hoffte, Besucher anzulocken. Damit ist es jetzt aus, was Aces guter Laune alles andere als zuträglich ist. Dass dieses hysterische Frauenzimmer aus der Stadt ausgerechnet die Frau ist, mit der zusammen mit einem dringend benötigten Investor auf einen Angelausflug gehen soll, ist genau der Tiefschlag, mit dem er insgeheim gerechnet hat. Doch das ist beileibe noch nicht alles, was das Schicksal für ihn und Fiona bereithält. Fiona ist auch alles andere als angetan von der Identität des dritten Teilnehmers an dem Ausflug, aber es bleibt ihr nichts anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen. Der Angelausflug wird genauso grässlich, wie Fiona es sich vorgestellt hatte - ständig muss sie sich der Zudringlichkeiten des so harmlos aussehenden Geschäftspartners erwehren. Erschöpft legt sie sich schließlich zu einem Nickerchen nieder; als sie erwacht, liegt auf ihr die Leiche des ermordeten Geschäftspartners. Alle Welt muss sie für die Mörderin halten, doch mit Aces Hilfe kann sie dem Zugriff der Polizei entkommen, um mit ihm zusammen den wahren Mörder zu fassen, eine Aufgabe, die alles andere als einfach ist, denn zu allem Überfluss fühlen sich die beiden Flüchtenden mehr und mehr zueinander hingezogen ...

Wie die anderen in den letzten Jahren erschienenen Romane von Jude Deveraux zeichnet sich auch "High Tide" vor allem durch Temporeichtum und eine verworrene Handlung voller plötzlicher Wendungen und Windungen aus, der man nicht ohne Probleme zu folgen vermag. Die Grundidee des Romans ist nicht schlecht, und die Ausführung erinnert streckenweise an ihre großen Werke, aber eben nur streckenweise. Immer wieder folgen schlampig ausgearbeitete Passagen und unzureichend begründete Taten der Protagonisten, die einem den Spaß verderben. Ein wirklicher Lichtblick ist dagegen das Wiedersehen mit den allgegenwärtigen Montgomery-Taggerts.

Achtung: Diese Bewertung beruht auf der Originalausgabe, d.h. die Qualität der Übersetzung wurde nicht berücksichtigt.


Letzte Änderung: 24.03.03 09:58:30