Originals

Jennifer Crusie

 

Jennifer Crusie: Manhunting
Mira, 250 Seiten, $5.99, Neuauflage November 2000

Kate Svenson möchte nach drei in die Brüche gegangenen Verlobungen endlich einen Mann finden - allerdings ist sie durchaus anspruchsvoll. Da es nicht so leicht zu sein scheint, Mr. Right aufzutreiben, geht sie die ganze Sache so systematisch an, wie sie es von ihrer Arbeit als Unternehmensberaterin gewohnt ist: Sie erstellt einen Plan. Ihr Zukünftiger sollte reich, intelligent, etwas älter als sie selbst und vor allem erfolgreich sein. Solche Exemplare trifft man freilich nicht an jeder Straßenecke, darum lässt sich Kate von ihrer Freundin überreden, einen Urlaub in einer neu eröffneten Extrem-Golf-Anlage zu buchen. Dort angekommen, trifft sie auch sofort ein paar vielversprechende Kandidaten - schade nur, dass ausgerechnet der scheinbar ambitionslose Jake Templeton, das "Mädchen für alles" in dem Club, ihr Herz höher schlagen lässt wie kein anderer ...

Eine wirklich gelungene Kommödie voller spritziger Dialoge und überraschender Entwicklungen von der amerikanischen Bestsellerautorin Jennifer Crusie. Manhunting macht Lust auf mehr, das steht außer Frage - hoffentlich erscheinen bald noch mehr von Jennifer Crusies frühen Werken als Neuauflage.

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Jennifer Crusie: Anyone But You
Harlequin, 184 Seiten, $3.50, 1997 - out of print

Nina ist vierzig und frisch geschieden. Sie will endlich ihr Leben so leben, wie es ihr gefällt. Sie schwört allen Männern ab, sucht sich einen Job in einem Verlag, zieht in eine hübsche Altbauwohung und fährt ins Tierheim, um sich einen niedlichen Welpen zu besorgen. Doch zurück kommt sie mit einem älteren, depressiven Beagle namens Fred. Und das ist noch nicht alles, was anders kommt, als sie dachte, denn unter ihr wohnt der gut aussehende Arzt Alex, zu dem sich Nina augenblicklich ebenso hingezogen fühlt wie er zu ihr. Leider ist Alex fast auf den Tag genau zehn Jahren jünger als sie. Das stört Alex herzlich wenig, denn nie zuvor ist er einer Frau begegnet, die ihm derart unter die Haut geht wie Nina. Alles, was ihn von seinem Glück trennt ist ihre Überzeugung, dass es nichts Lächerlicheres gibt als eine Frau, die einen jüngeren Mann hat - ein Stück harte Arbeit erwartet Alex, doch der kann ebenso dickköpfig wie beharrlich sein ...

Die Geschichte einer reiferen Frau, die sich in einen jüngeren Mann verliebt, erzählt Jennifer Crusie erfreulicherweise mit ebenso viel Fingerspitzengefühl wie Witz. Aus einem Plot, dem ich gewöhnlich eher skeptisch gegenüber stehe, hat sie eine bemerkenswert überzeugende, dabei aber auch amüsante Liebesgeschichte geschaffen. Kompliment.

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Jennifer Crusie: Charlie All Night
Harlequin, 218 Seiten, $3.25, 1996 - out of print

Allie McGuffey ist eine erfolgreiche Radioproduzentin, die aus allen Wolken fält, als man sie von der Sendung zur besten Zeit abzieht und ausgrechnet mit einer Late-Night-Sendung betraut. Für sie gibt es nur eines: Die Sendung allen Widrigkeiten zum Trotz zu einem Erfolg zu machen. Leider ist eine der Widrigkeiten Charlie, der neue Moderator, dem es vor allem an einem zu fehlen scheint: Ehrgeiz. Charlie möchte nichts weiter, als unauffällig zu bleiben, seine Sendung zu moderieren und dabei dahinter zu kommen, was hinter dem anonymen Brief steckt, die der Besitzer der Radiostation, ein alter Freund seines Vaters, vor kurzem erhalten hat. Doch Allie ist nicht bereit, so leicht aufzugeben, und so landen die beiden schon bald im schönsten Kuddelmuddel ...

Eine witzige Geschichte, spritzige Dialoge und eine spitze Feder sind Jennifer Crusies Markenzeichen und bestimmen auch diesen vergnüglichen Liebesroman.

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Jennifer Crusie: Strange Bedpersons
Harlequin, 218 Seiten, $2.99, 1994 - out of print

Nick Jamieson und Tess Newhart verbindet nichts als heiße Leidenschaft - zu wenig findet Tess und beendet die Affäre. Doch Nick ist nicht willens die temperamentvolle Schöne einfach so aus seinem Leben verschwinden zu lassen. Als er dringend eine Verlobte vorzeigen muss, kann er sich niemand anderen vorstellen als Tess. Die lässt sich auch wirklich für sein Vorhaben gewinnen, doch schon bald sind die beiden wieder da angelangt, wo sie aufgehört hatten ...

Die Story gibt nicht viel her - das ist unbestritten. Aber keiner gelingt es wie Jennifer Crusie daraus eine ebenso spritzige wie amüsante Liebeskomödie zu schreiben. Ein wundervoller Roman, der hoffentlich ebenfalls bald wieder neu aufgelegt wird.

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Jennifer Crusie: What The Lady Wants
Harlequin, 218 Seiten, $3.25, 1995 - out of print

Mae Sullivan braucht dringend einen Privatdetektiv, der nicht gerade besonders helle im Kopf ist. Nach langer Suche landet sie schließlich bei Mitch Peatwick, der einem Privatdetektivfilm der 50er Jahre entsprungen zu sein scheint. Was er in gewisser Weise auch ist, da der erfolgreiche Vermögensberater sich zu der Wette hat hinreißen lassen, dass er sich ein Jahr lang mit einer Detektivagentur über Wasse halten kann. Seine Vorstellung von der Arbeit eines Privatdetektives stammt aus dem Hollywood der 50er und so hält Mae ihn zunächst für die Antwort auf ihre Gebete. Sie tischt Mitch eine unglaubliche Geschichte auf, damit er möglichst ungeschickt den Tod ihres Onkels untersucht und dadurch den Dieb des Tagebuches, das wichtige Einzelheiten aus dem Leben des Verstorbenen enthält, dazu bringt, das Tagebuch zurückzugeben. Leider muss sie nur zu bald feststellen, dass sich hinter dem gut aussehenden Gesicht ein scharfer Verstand verbirgt. Und auch sonst erweist sich der Privatdetektiv als wesentlich faszinierender als sie zunächst glaubte ...

In ihrer unnachahmlichen Art erzählt Jennifer Crusie eine witzig Lovestory, in deren Verlauf sich alles als völlig anders erweist, als es zunächst schien.

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Jennifer Crusie: The Cinderella Deal
Bantam Loveswept, 228 Seiten, $3.50, 1996 - out of print

Um seinen Traumjob als Geschichtsprofessor an einem Privatcollege zu bekommen, hat Dr. Linc Blaise gelogen. Er hat behauptet, eine Verlobte zu haben, dabei ist weit und breit keine Kandidatin in Sicht. Und jetzt muss er schnellstens eine aus dem hut zaubern, denn sonst wird aus seinem Traum nichts werden - es bleibt ihm nichts anderes übrig, als seine Wohnungsnachbarin, die völlig ausgeflippte Künstlerin Daisy Flattery, zu bestechen, ihm aus der Patsche zu helfen. Daisy kann den reservierten Linc zwar nicht sonderlich leiden, braucht sein Geld aber dringend, darum begleitet sie ihn in die spießige Kleinstadt Prescott und erliegt dem Charme des Ortes und seiner Bewohner ... und dem eher herben ihres Begleiters. Auch Linc entdeckt an Daisy immer neue bezaubernde Eigenschaften, und schon bald befinden die Scheinverlobten sich in einer heißen Liebesaffäre. Aber eine Beziehung zwischen ihnen kann keine Zukunft haben, davon sind beide überzeugt, weil sie zu verschieden sind. Oder vielleicht doch nicht?

Genial, aber leider nur schwer und für viel Geld zu bekommen - es bleibt nur die Hoffnung auf eine Neuauflage!

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Jennifer Crusie: Fast Women
St. Martin's Press, 358 Seiten, $24.95, Mai 2001

Nachdem ihr Mann sie wegen einer Jüngeren verlassen und sich von ihr hat scheiden lassen, hat Nell erst einmal nichts mehr mit Männern am Hut. Sie hat keinen Appetit mehr und kann sich noch nicht einmal aufraffen, ihr Porzellan auszupacken. Durch Beziehungen erhält sie den Job einer Sekretärin in der heruntergkommenen Privatdetektivagentur von Gabe McKenna, der so aussieht, als wäre er leicht lenkbar. Gabe schien die neue Sekretärin auf den ersten Blick schüchtern und fügsam, doch dass der erste Eindruck täuschen kann, erkennen beide rasch. Mit neuem Elan macht sich Nell sogleich daran, die Räumlichkeiten auf Vordermann zu bringen, was Gabe nicht gerade begrüßt, denn er hasst Veränderungen. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, die Lage wird mehr als brenzlig und um alles unnötig zu verkomplizieren, steigt die erotische Spannung zwischen den beiden immer weiter, bis die Luft um sie zu knistern scheint. Aber Gabe ist fest entschlossen, nicht der Familientradition zu folgen, und sich in seine Sekretärin zu verlieben. Doch selbst die besten Vorsätze sind manchmal nutzlos ...

Ein echtes Meisterwerk, witzig und spritzig. Frech und mit einer gehörigen Prise Humor lässt Jennifer Crusie ihre Helden von einer Katastrophe in die nächste stürzen - einfach göttlich!

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Jennifer Crusie: Faking it
St. Martin's Press, 340 Seiten, $24.95, August 2002

Die aparte MAthilda Goodnight ist Malerin und hat dank ihrer Wandgemälde nach bekannten Vorbildern inzwischen Ansehen und genug Kunden, sich und ihre Familie über Wasser zu halten. Doch immer wieder droht die Familientradition - die Goodnights sind seit Generationen im Kunsthadel, wenn auch nicht immer ganz ehrliche - ihren mühsam errungenen Erfolg zunichte zu machen. Dabei hatte Matilda sich so sehr darum bemüht, alles, was mit den Fälschungen zu tun hat, tief im Keller des Goodnight-Hauses zu vergraben. Dieses Mal ist aus Versehen ein Gemälde verkauft worden, das es eigentlich gar nicht geben dürfte. Matilda bleibt nichts anderes übrig, als zu versuchen es zurückzustehlen - und stolpert dabei über den charmanten Abenteurer Dave Dempsey, der ebenfalls im Dunkeln nach etwas sucht, das ihm gehört. Kurzentschlossen tut man sich zusammen und erledigt den Job gemeinsam, nur leider stiehlt der reformierte Gauner und Ex-Trickbetrüger in der Eile nicht das richtige Bild. Jetzt müssen die beiden doch noch einmal unter die Einbrecher gehen. Ein aberwitziges Abenteuer nimmt seinen Anfang, bei dem nicht nur Matildas Herz in Gefahr gerät ...

Ein witziger Roman voll unvorhergesehener und teilweise eigentlich im Genre undenkbarer Wendungen sowie genial überzeichneter Nebencharaktere - eben ein echter Crusie! Leider insgesamt etwas schwächer als die letzten beiden Romane, bietet "Faking it" aber immer noch ungetrübtes Lesevergnügen.

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© by Ute-Christine Geiler, M.A.
12.10.02 20:25:42