Coulter, Catherine: Die Maske des Lords

"Lord Harry" (1980 &1985),

Heyne TB 04/240, 350 Seiten, DM 10,00, Juni 1998

ISBN 3-453-13956-9

Kurz nach Ende der napoleonischen Kriege beschließt die junge Lady Henrietta Rolland, sich als Mann zu verkleiden, um den Tod ihres Bruders zu rächen.

Die von ihrem Vater vernachlässigte Henrietta trauert um ihren geliebten Bruder, der in der Schlacht von Waterloo gefallen ist. Weil ihr Bruder einen Liebesbrief von der verstorbenen Frau des Marquess von Oberlon in seinem Koffer hatte, folgert Henrietta, dass dieser für den Tod ihres Bruders verantwortlich ist. Deshalb beschließt sie, sich als Mann zu verkleiden, um in den Kreis um den Marquess zu gelangen. Ihr Plan gipfelt darin, diesen zu einem Duell zu fordern. Bis dahin muss sie die üblichen Verwirrungen, die sich logischerweise aus ihrer Maskerade ergeben, meistern - u.a. ein Besuch in einem Bordell. Erst bei dem Duell, bei dem Henrietta ihn töten will, deckt der Marquess die Maskerade auf und es stellt sich natürlich heraus, dass er in keiner Weise für irgendetwas verantwortlich zeichnet.

Ein so blödes Buch habe ich selten nicht mehr gelesen, wirklich wahr. Bisher konnte man sich bei Catherine Coulter darauf verlassen - abgesehen von der Handlung -, dass wenigstens der Schreibstil gut und flüssig ist. Aber hier jedenfalls liest sich die dümmliche Geschichte nur schwerfällig, die Figuren sind irgendwie merkwürdig und der einzige, der einem wirklich bei all dem leid tut, ist der arme Held, der aufgrund irgendwelcher Hirngespinste eines jungen Mädchens verschiedene mehr oder weniger peinliche Situationen erleben muss. Weiter fragt man sich, warum unnötige Verwirrung durch überflüssige Namengleichheit (es gibt einen Lord Harry und einen Sir Harry) gestiftet wird. Nein, dieses Buch kann man niemandem empfehlen, höchstens vielleicht einem Masochisten! Da hilft auch die Widmung nicht: "... Möge nun diesem zweiten Anlauf mehr Erfolg beschieden sein!" - so nicht, wirklich nicht!


Letzte Änderung: 05.11.98 19:07:24