Cordonnier, Marie: Aimee - das Siegel der Liebe
Heyne TB 04/231, 288 Seiten, DM 9,90, Juli 1998
ISBN 3-453-13729-9
Der neuste Liebesroman Marie Cordonniers ist wieder eine Liebesgeschichte aus dem Frankreich der frühen Neuzeit. Am Hof von König Franz I. erfahren die junge Aimée und George de Pontiviy, der Graf von Tremingdon, die Macht wahrer Liebe.
Aimée und ihre Schwester Florentine werden am Tag der Beerdigung ihres Pflegevaters von dessen hartherziger Schwester aus ihrem Zuhause vertrieben. Lediglich ein Siegelring mit einem Wappen ist alles, was ihnen geblieben ist. Im Hafen sehen sie zufällig einen Wagenzug, der unter demselben Wappen geführt wird wie auf dem Ring. Entschlossen besteht Aimée darauf, mit nach Paris genommen zu werden, um ihre Herkunft zu klären. Sie weiß nur, dass ihr Vater ihre mutter hat umbringen und sie und ihre Schwester im Wald hat aussetzen lassen. Unglücklicherweise wird der Mann unter dessen Schutz sie nun reisen, der Graf von Tremingdon, ein wichtiger Spion für König Franz I., schon am ersten Abend der Reise verschleppt und Aimée mit ihm. Die Umstände erzwingen schon bald größere Intimität zwischen den beiden Gefangenen und schließlich gelingt ihnen die gemeinsame Flucht. George Pontivy, der Graf von Tremingdon, beschließt die bezaubernde junge Frau, ungeachtet der Tatsache, dass er bald seine Verlobung feiern möchte, als seine Mätresse zu halten. Allerdings ist Aimée zu stolz, um mit diesen Plänen einverstanden zu sein. Schließlich gelingt es ihr, den König für ihr Vorhaben, ihre Herkunft zu ergründen, zu interessieren. Bald schon wird sie von ihrer Großmutter in die Arme geschlossen und muss verblüfft erkennen, dass sie ebenso adelig ist wie der Graf von Tremingdon. Dieser muss jetzt noch überzeugt werden, dass er ihrer immer noch würdig ist - trotz der Behandlung, die er ihr hat angedeihen lassen, als sie seine Schutz suchte.
Auch wenn diese Liebesgeschichte handwerklich ebenso gut gemacht ist, wie die anderen Bücher Marie Cordonniers, so ist sie doch etwas wirr. Außerdem fehlt der Geschichte das Neue, etwas, das den Handlungsablauf etwas weniger vorhersagbar machen würde.
