Cameron, Stella: Flammende Berührung
"Only by your touch" (1992),
Blanvalet TB 35064, 379 Seiten, DM 12,00, Januar 1999
ISBN 3-442-35064-6
Edward de Worth plant einen Rachefeldzug gegen den Mann, der für die Ermordung seines Bruder verantwortlich ist. Kernpunkt des Plans ist seine Hochzeit mit der Stiefschwester seines Opfers, der jungen unschuldigen Schönheit Lindsay Granville.
Koste es was es wolle, um jeden Preis will Edward de Worth, der Viscount of Hawkesly, den Tod seines älteren Bruders rächen. Der Plan, der den Schuldigen ins Verderben führen soll, fußt auf der Eheschließung Edwards mit des Bösewichtes naiver aber schöner Stiefschwester, deren Bruder ebenso wie der des Viscounts ermordet wurde. Durch die Eheschließung erhielte der Viscount Verfügungsgewalt über den Besitz, der nach dem Tod ihres Bruders der jungen Frau gehört, aber von deren Stiefbruder verwaltet wird, ein Schachzug, durch den dem schleimigen Roger Latchett zunächst die finanzielle Basis entzogen würde, bevor im Verlauf einer inszenierten Katastrophe der gesellschaftliche Todesstoß folgen soll. Der Plan ist einfach aber dennoch nicht ohne Komplikationen, denn die schöne junge Lindsay entfacht ganz ungeplant schon beim ersten Zusammentreffen in dem Rächer ein tiefes Verlangen, das in einer leidenschaftlichen Umarmung endet, wegen derer die junge Dame sich aufgrund ihrer großen Naivität bereits für kompromittiert hält und ungefragt verlobt wird. Da sie aber den jungen Sohn ihres Bruders, von dessen Existenz niemand weiß, weil er einer Mesalliance entstammt, schützen muss - wie sie es der sterbenden Mutter des Kindes versprochen hat - kann sie nicht heiraten, sondern muss den Besitz bewahren, bis er vom rechtmäßigen Erben übernommen werden kann. Um das nötige Geld für den Unterhalt ihres Neffen aufzutreiben, betätigt sich die Schöne als Gelegenheitsschmugglerin und hält sich für die ihr zugedachte gesellschaftliche Stellung als Viscountess für denkbar ungeeignet. Alle ihre Versuche, den entschlossenen Freier davon zu überzeugen, scheitern und die Hochzeit findet statt, denn auch wenn ursprünglich nur der Racheplan der Grund für die Eheschließung war, hat der Viscount inzwischen heftige Leidenschaft, ja sogar tiefe Zuneigung zu seiner unwilligen Braut gefasst. Erstaunt registriert er, dass er Lindsay nicht nur vor ihrem bösen Stiefbruder beschützen sondern auch emotional vor Schaden bewahren will. Allerdings stehen noch einige Missverständnisse, Verwicklungen und Gefahren zwischen dem jungen Ehepaar, bis sie einander ihre tiefe Liebe gestehen können.
Man merkt schon an der etwas verwirrenden Inhaltsangabe, dass der gesamte Handlungsverlauf einem komplizierten Muster folgt, was wohl das insgesamt eher einfache Strickmuster der Geschichte kompensieren soll. Das Buch ist folglich ein wenig mühsam zu lesen, wenn auch leidlich spannend geschrieben. Die Charaktere sind etwas platt angelegt und entbehren jeder Finesse, der Bösewicht ist eher bemitleidenswert als wirklich bedrohlich geraten. Das Fazit: ein gut-durchschnittlicher Roman, der immerhin etwas besser ist als der zuvor erschienene Liebesroman der Autorin "Im Fieber".
