Balogh, Mary: Diebstahl des Herzens
"Thief of Dreams" (1998)
Knaur TB 69071, 400 Seiten, DM 10,00, Juli 2000
ISBN 3-426-69071-3
Ohne etwas von seiner wahren Identität zu ahnen, verliebt sich die süße Cassandra in den Fremden, der an ihrem Geburtstag auf ihrer Türschwelle steht.
Cassandra, Countess of Worthing, ist überglücklich endlich volljährig zu werden und plant, ihre neu gewonnene Freiheit und Unabhängigkeit in vollen Zügen zu genießen - heiraten will sie noch lange nicht. In ihrem Überschwang lädt sie den Fremden, der just an ihrem Geburtstag auf ihrer Türschwelle auftaucht, zu ihrem Geburtstagsball ein. Alle Warnungen ihrer wohlmeinenden Verwandtschaft, die in ihrer Sorge um das anive jungen Mädchen dazu neigen, über das Zeil hinauszuschießen, in den Wind schlagend, verliebt sich Cassandra Hals über Kopf in den Mann, der sich als Freund ihres Vaters ausgibt. Das genau ist Nigel Wetherby allerdings nie gewesen, ganz im Gegenteil. Bevor Cassandras Vater, ein fanatischer Spieler, starb, hat er noch eine alte Rechnung mit ihm begleichen können. Und genau deswegen ist er hier - aber nie könnte er zulassen, dass ein unschuldiges junges Mädchen unter dem zu leiden hat, was ihr Vater getan hat - so wie er unter dem zu leiden hatte, was sein eigener Vater getan hatte. Er sieht nur einen Ausweg, Cassandra zu beschützen, und das ist, ihre Jungmädchenschwärmerei für ihn auszunutzen und sie zu heiraten, bevor sie weiß, wie ihr geschieht. Auch wenn er nicht in der Lage ist, ihre Liebe zu erwidern, so ist er doch entschlossen, sie glücklich zu machen. Allerdings hat er dabei eines außer Acht gelassen: Cassandra ist bei weitem nicht so unbedarft und naiv, wie er glaubt, und sie findet die Wahrheit heraus, über ihren Vater und warum Nigel sie geheiratet hat ...
Dieser Liebesroman überzeugt weniger durch die Story, als durch die geschickte Erzählweise, die sorgfältige Charakterisierung der Figuren und die gekonnt aufgebaute Spannung. Wenn auch nicht eines von Mary Baloghs überragenden Werken, hebt sich dieser Roman doch erfreulich von dem Durchschnitt ab, so dass er auf jeden Fall zu empfehlen ist.
