Anderson, Linda: Wilder Zauber des Verlangens
"Over the Moon" (1995)
BasteiLübbe TB, 12790, 543 Seiten, DM 12,90, 1998
ISBN 3-404-12790-0
Die eigenwillige Lillibet hat nur ein Ziel: Sie will für sich und ihre Familie ein besseres Leben als bislang. Dabei vergisst sie, dass Liebe wichtiger ist als materieller Wohlstand. Wird sie ihren Fehler korrigieren können ?
Lillibet Springer stammt aus ärmlichen Verhältnissen, ihr Vater ist Bergarbeiter. Schon immer hat sie Cle, den Sohn des Bergwergbesitzers Hutton, aus der Ferne bewundert. Jetzt ist sie fünfzehn und hofft, endlich seine Aiúfmerksamkeit erregen zu können. Aber dann tritt der Halbindianer Black Brady auf dramatische Weise in ihr Leben und rettet sie vor einer Vergewaltigung. Er führt sie in eine ganz andere Welt und ein Leben in Einklang mit der Natur. Über die Jahre bleiben der ernste junge Mann mit den großen Plänen und das junge Mädchen in Kontakt, aber erst spät erkennen sie ihre Liebe. Doch da fädelt der Bergwerksbesitzer, der Lillibeth zur Schwiegertochter möchte, eine Intrige ein: Mit einer Droge schwächt er Lillibets Willen, so dass Cle sie verführen kann. Prompt wird sie schwanger und heiratet Cle. Zutiefst verletzt bleibt Black zurück. Erst zwölf Jahre später treffen sich die beiden wieder. Lillibet ist tief unglücklich mit ihrem haltlosen Mann, dessen Alkoholsucht den Tod eines ihrer Kinder verursacht hat. Jetzt hat sie sich der Aufgabe gewidmet, die politische Karriere ihres Mannes voranzutreiben. Da lässt sich Black, inzwischen ein erfolreicher Unternehmer, als Gegenkandidat aufstellen. Sofort spüren beide, dass ihre Liebe nicht gestorben ist. Lillibet erkennt immer mehr, wie korrupt ihr Schwiegervater ist und dass er den Erfolg ihres Mannes für seine Zwecke einsetzen will. Mit ihrem Mann verbindet sie nichts mehr, sie verlangt die Scheidung von Cle. Dadurch gerät sie in Lebensgefahr: Sie wird entführt und in einer Höhle in den Bergen gefangen gehalten, aus der sie nur Black retten kann ...
Dieses Buch ist ein klassischer Fall von "zuviel gewollt". Linda Anderson wollte alles: einen Politthriller, einen Krimi und eine Liebesgeschichte - das geht aber nur in den seltensten Fällen gut und hier ist es leider in die Hose gegangen. Der Punkt, an dem Lillibet sich zwischen den beiden Männern entscheiden muss, ist fast schon unfreiwillig komisch: eine Droge, die den Willen schwächt! - und dann wird sie auch noch gleich schwanger. In der Tour geht es aber noch weiter. So ist ein Buch, das durchaus Potential hätte, doch nur Mittelmaß.
Letzte Änderung: 05.11.98 19:02:28