Fürther Geschichtswerkstatt e.V.: Broschüre Online: "Kristallnacht" in Fürth |
<Analoge Suchbegriffe: Reichskristallnacht/Reichs-Pogrom-Nacht 1938>
Teile einer schon
lange vergriffenen Broschüre des
Städtebilderverlages
Fürth
von 1988
(aber immer wieder
nachgefragt)
(Titelbild -
"kristallnacht" in fürth - November 1938)
(Seite 2 der Broschüre)
IMPRESSUM "kristallnacht" in fürth Sondernummer der FÜRTHER FREIHEIT November 1988 Redaktion:
Fotos:
Fritz
Wolkenstörfer V.i.S.d.P.:
Andy Reum, (Ehemals
Wissenschaftlich-Publizistischer Verlag)
Der Haupttext der Broschüre: "kristallnacht"
in Fürth |
EDITORIAL im November 1988:
Die
"Reichskristallnacht" jährt sich zum fünfzigsten Mal. Jene
Nachtstunden vom 9. auf den
10. November 1938, in denen das
faschistische Deutschland sich einmal mehr in seiner
ganzen Blutrünstigkeit offenbarte, sind
Gegenstand dieser Sondernummer der FÜRTHER
FREIHEIT. Es geht dabei hauptsächlich -
was das Bildmaterial betrifft sogar ausschließlich -
um das Geschehen in Fürth. Allerdings
wird es notwendig sein, auf einige allgemeine Er-
eignisse einzugehen, die den Rahmen
bildeten für alle Aktionen; eben auch
für die in Fürth.
Und es wird ebenso nötig sein, ein
wenig in der Jüdischen Geschichte Fürths zu blättern, um
die Diskrepanz hervorzuheben zwischen
der jahrhundertelangen fortschrittlich aufgeklärten
Haltung Fürths und der -gezielten -
Zerstörungswut der Faschisten.
Die
Fotografien stammen aus den Negativ-Beständen der
Nachlässe von Fritz Wolkenstörfer
und Ferdinand Vitzethum im Stadtarchiv
Fürth, die noch nicht vollständig ausgewertet sind. Der
Text stützt sich unter anderem
auf das Prozeßprotokoll des Gerichtsverfahrens
gegen den
Fürther Oberbürgermeister
von 1933-39, Franz Jakob, der zusammen mit anderen Par-
teifunktionären und dem
Feuerwehringenleur Johannes Rachfahl wegen der Vorgänge in
der
"Reichskristallnacht nach Kriegsende
angeklagt wurde (Az.: Reg.f.H.V. 554 KLs 199/50).
Ferner konnte auf
eine Facharbeit von Klaus Leschik mit dem
Thema "Antisemitismus in
Fürth von der
'Reichskristallnacht' 1938 bis Ende 1938" zurückgegriffen
werden.
Außerdem
stammen viele wertvolle Quellentips von Gerd Walther, dem
hiermit gedankt werden
soll. Dank gebührt auch dem Stadtarchiv
Fürth, Herrn Dr. Richter und seinen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern für die Bereitstellung
des Foto- und Quellenmaterials. Andy Reum
EIN JUDISCHES ZUHAUSE
Die
Geschichte der Juden in Fürth beginnt 1528. Der
Ansbacher Markgraf gestattete dem
Juden Männel "als ersten" die
Niederlassung in Fürth. Die Dreiherrschaft durch die
Ansbacher,
die Bamberger und die Nürnberger war
auch für die Entwicklung der jüdischen Gemeinde von
Vorteil; hier fanden sie den
Schutz, der ihnen andernorts (beispielsweise in Nürnberg
oder
auch Wien) versagt war. So erlaubten
wenig später - 1556 - die Bamberger Dompröbste den
Juden die Ansiedlung. 1601 zählte Fürth
bereits 22 jüdische Familien und ein Jahr vor Aus-
bruch des Dreißigjährigen Krieges wurde
die erste Synagoge fertiggestellt (die zweite folgte
1697).
Synagoge
heißt im jüdischen Sprachgebrauch auch Schul. Der Schulhof
(d.h. also der
Synagogenplatz) befand sich zwischen
Mohren- und Königstraße. Ein Denkmal im Sanie-
rungsgebiet der Altstadt erinnert an
die 321-jährige Geschichte der "Altschul", die in der
"Kristallnacht" ihr brutales Ende fand.
Ihre
Blütezeit hatte die jüdische Gemeinde zwischen
der zweiten Hälfte des 18. und Ende
des 19. Jahrhunderts, während der sie
etwa ein Fünftel der Bevölkerung stellten. Etliche Vor-
reiter der Emanzipation der Juden in
Bayern kamen aus Fürth: unter anderem der erste
Rechtsanwalt (1848),
der erste Landtagsabgeordnete (der Liberale Dr.
Morgenstern, 1849)
und auch der erste jüdische
Sozialdemokrat in einem bayerischen Gemeindekollegium
(Gabriel
Löwenstein, 1869). Ein gut Teil des
Fürther Wohlstands war den Juden zu verdanken. Viele
Stiftungen und
bedeu-tende Spenden stammen von jüdischen
Geschäftsmännern, so zum
Beispiel das Nathanstift, das
Berolzheimerianum und die Lungenheilanstalt im Stadtwald,
die
später - Ironie der Geschichte - in
eine SA-Schule umfunktioniert wurde. Auch für den Bau des
Stadttheaters kam ein
überdurchschnittlicher finanzieller Beitrag von
jüdischer Seite.
Hatte
die jüdische Gemeinde während des 19.
Jahrhunderts bis in die 20er Jahre unseres
Jahrhunderts zweieinhalb- bis
dreieinhalbtausend Menschen gezählt, so waren es Anfang
1933 noch etwa 2000. Zehn Jahre
später meldeten die Nazis Fürth "judenfrei".
EIN ANLASS
7.
November 1938, Paris. Morgens um 9.30 Uhr betritt der erst
17jährige Herschel Grynszpan
die deutsche Botschaft.
Zwar möchte er zum Botschafter oder wenigstens
zu einem der
Legationssekretäre, landet jedoch im
Büro des Gesandtschaftsrats Ernst vom Rath. Kaum
in dessen Zimmer eingetreten, zieht
Grynszpan einen Revolver und schießt auf
den Diplo-
maten. An den Verletzungen stirbt vom
Rath am Nachmittag des 9. November. Grynszpan war
ein Sohn von in Deutschland in
ärmlichen Verhältnissen lebenden polnischen Juden; 1936
emigrierte er zu einem Onkel nach
Brüssel, dann nach Frankreich. Seit Anfang 1938 hatte
Grynszpan keine gültigen
Papiere mehr - weder deutsche noch polnische - die
französischen
Behörden hatten für August seine
Ausweisung verfügt. In Paris konnte er sich somit nurmehr
illegal aufhalten. Ende Oktober 1938
wurden seine engsten Angehörigen, die Eltern und zwei
Geschwister, von der Gestapo an die
deutsch-polnische Grenze deportiert. Eine Postkarte
seiner Schwester unterrichtete
Grynszpan davon am 3. November. Wenig später
kaufte er
sich von seinem letzten Geld den
Revolver, mit dem er tags darauf die
Verzweiflungstat
ausführte, die den Nazis als
willkommener Anlaß diente für einen der übelsten
Gipfelpunkte
ihrer Herrschaft.
Was dem
Attentat zunächst folgte, war eine blutlüsterne
Pressekampagne; die längst gleich-
geschalteten Medien riefen nach Rache.
Diese Rache war die "Reichskristallnacht".
Jedoch
war das Attentat nur ein
Vorwand für die antijüdischen Aktionen, die wenigstens in
Teilen
schon längst geplant waren und
in den Schreibtischen der Gestapo dem Vollzug
harrten. Nur
so können beispielsweise die 30.000 bis
35.000 Deportationen dieser Nacht
erklärt werden.
Die
"Reichskristallnacht" war der Auftakt einer
Serie antisemitischer "Gesetze", mit der die
Juden aus dem wirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Leben gedrängt werden
sollten; aber
nur eine Zwischenstation zur
sogenannten "Endlösung", die Hitler schon vor der Machter-
greifung 1933 in seinem Pamphlet "Mein
Kampf" öffentlich propagiert hatte.
Nach
dem Pogrom konnte man in den deutschen
Tageszeitungen mit fast identischen
Formulierungen - nur die jeweiligen
Ortsnamen waren verschieden - nachlesen,
daß es
"niemand mehr
ertragen" könne, "mit welcher Dreistigkeit das
Judentum immer
wieder seine unmenschliche
Fratze zeigt"
DIE "KRISTALLNACHT" IN FÜRTH
9.
November 1938, München. In der "Hauptstadt der Bewegung"
begeht man den 15. Jah-
restag des Marsches der Faschisten zur
Feldherrnhalle. Die meisten NS-Größen, einschließ-
lich Goebbels und Hitler, sind
anläßlich dieser Selbstbeweihräucherungsfeier der NSDAP in
München. Nach dem Spektakel kommen die
altgedienten Parteibosse im Alten Rathaussaal
zu einem
Kameradschaftsabend zusammen. Gegen 21 Uhr erscheint dort
ein Bote und
überbringt Hitler die Nachricht, daß
Ernst vom Rath seinen Verletzungen erlegen sei. Hitler
hält
Rücksprache mit Goebbels und verläßt
die Versammlung, ohne seiner Gewohnheit gemäß eine
Rede gehalten zu haben
Zur
gleichen Zeit endet im Fürther Stadttheater gerade eine
einstündige NSDAP-Feier mit
demselben Anlaß. Die
örtliche Parteispitze - allen voran
Oberbürgermeister Jakob - trifft sich
hiernach in ihrem Stammlokal "Cafe
Fink" (Ecke Most- und Hallstraße).
Eine
Stunde später erhebt sich in Münchens Altem Rathaussaal
Goebbels, um der versam-
melten Führerschaft den Tod vom Raths
mitzuteilen. Die Botschaft mündet in eine leiden-
schaftliche antisemitische
Hetzrede, die im Grunde nichts weiter ist als
eine bewußt schlecht
verhohlene Aufforderung zum Pogrom
(Goebbels notiert denn auch in seinem Tagebuch: "Jetzt
wird tabula rasa gemacht"). Der
Propagandaminister verfolgt dabei die Taktik, die Urheber-
schaft der Partei an den Unruhen soweit
als möglich zu verschleiern; gleichzeitig
sind die
NSDAP-Verbände jedoch für die
Organisation des Pogroms zuständig. Eine Vorgabe, die
wegen des militärischen Enthusiasmus
der SA vielerorts und besonders in den Städten
gründlich daneben geht. Wenigstens die
internationale Presse hat sich von der faschistischen
Mär des "sich entladenden Volkszorns"
nicht täuschen lassen.
Kaum
hat Goebbels seinen letzten Satz gesprochen, stürzen die
Parteifunktionäre (und nach
ihnen die SA-Führer) an die Telefone,
um die Zerstörungsmaschinerie in den einzelnen Gauen
in Gang zu bringen; bis Mitternacht
sind somit die wichtigsten Dienststellen
im ganzen
Reich unterrichtet.
Es ist
wenig nach 24 Uhr, als erste Meldungen von den
bevorstehenden Aktionen zu Ober-
bürgermeister Jakob in das inzwischen
vollbesetzte "Cafe Fink" dringen. Jakob befiehlt
den Feuerwehrkommandanten Rachfahl zu
sich und erklärt ihm - Johannes Rachfahl war alles
andere als ein antisemitischer
Fanatiker - was er im Falle eines nächtlichen Brandes der
jüdischen Gebäude zu tun hätte:
die umliegenden Häuser vor dem Ubergreifen des Feuers zu
schützen. Die Zielobjekte -
jüdisches Krankenhaus (Theaterstraße), Realschule (Blumen-
straße), Waisenhaus (Julienstraße -
heute Hallemannstraße) und Synagogenplatz
(zwischen
Mohren- und Königstraße) - lagen etwas
verstreut in der engbebauten Innenstadt. Eingedenk
dessen kann sich Rachfahl auf die
Unmöglichkeit eines solchen Auftrags berufen, und seine
Bedenken machen auf Jakob offenbar
Eindruck. Jedenfalls bleiben die Brandlegungen auf
den Synagogenplatz beschränkt.
Der
Überfall auf die Synagoge beginnt zwischen
ein und halb zwei Uhr und wird von unge-
fähr 150 SA-Männern in Uniform (was den
Vorstellungen Goebbels' keinesfalls entspricht s.o.)
durchgeführt. Größtenteils handelt es
sich hierbei um Schüler der SA-Schule im Stadtwald
dem heutigen Waldkrankenhaus).
Befehlshaber ist der SA-Obergruppenführer und Führer der
Gruppe Franken der SA, von Obernitz;
also ein hochkarätiger SA-Scherge. Sein Brandstifter-
trupp verschafft sich
gleich nach Ankunft auf dem
Schulhof kurzerhand gewaltsam Ein-
tritt zur Synagoge, demoliert dort
sämtliche Inneneinrichtung, inklusive des Thoraschreins
und
des angrenzenden Betsaals,
häuft die Trümmer aufeinender und zündet sie an.
Währenddesssen - mittlerweile ist es 2
Uhr - begibt sich von Obernitz in des "Cafe Fink", wo er
den Oberbürgermeister
von den Geschehnissen in Kenntnis setzt.
Dieser macht sich mit
mehreren Parteigenossen auf den Weg zum
Brandort. Die Feuerwehr wird erst um halb vier
Uhr alarmiert...
Als
diese anrückt, stehen jedoch Wände und auch die
Dachkonstruktion noch. Die Lösch-
versuche, die einen gänzlichen
Abbrand vielleicht verhindern könnten, werden von
der SA
unterbunden mit der Drohung, sie würden
die Schläuche durchschneiden. Um 7 Uhr morgens
ist die Synagoge eingeäschert.
Jakob
gibt sich damit aber noch nicht zufrieden.
Die Gunst der Stunde nutzend, nötigt er am
Vormittag des 10.
November den Brandmeister Rachfahl, auch
das Hausmeisterhäuschen
niederzubrennen (es steht sowieso einem
Straßenbauplan im Wege), in dessen erstem Stock
sich zudem noch ein Betsaal
befindet. Es gelingt den Wehrmännern, die Möbel des
Haus-
meisters zu retten. Die begonnenen
Löscharbeiten werden abermals - diesmal vom Ober-
bürgermeister - abgebrochen.
Mit der
Synagoge wurde auch ein Sinnbild für die einstmals so
lobenswerte Fürther Freizü-
gigkeit zerstört. Aber selbst diese
Tatsache muß verblassen vor den Greueltaten,
die die
Faschisten den Menschen -
besonders auch in jener Nacht - zugefügt haben.
Gegen 2
Uhr werden sämtliche Mitglieder der jüdischen Gemeinde von
auswärtigen SS-
Männern aus ihren Wohnungen geholt -
auch die 42 Kinder des Waisenhauses- und auf
dem Schlageterplatz (heute Fürther
Freiheit) zusammengetrieben. Im Gegensatz zu der
weiträumig von der SA abgesperrten
Brandstelle an der Synagoge gibt es hier etliche
Schaulustige. Unter Demütigungen müssen
die Gefangenen dort fünf Stunden lang stehen,
bevor wenigstens Frauen und Kinder
wieder freigelassen werden. Die Männer
werden ins
Berolzheimerianum geschafft, wiederum
gedemütigt, mißhandelt, und erst am Abend
entscheidet eine SS-Kommission, wer
vorläufig nach Hause darf, wer ins Nürnberger
Gefängnis kommt und wer ins KZ
Dauchau. Letzteres Schicksal ereilte etwa 150 Männer.
Im
gesamten Reich wurden in der "Kristallnacht" 91 Juden
ermordet. In Fürth wurde ein
Mensch zu Tode mißhandelt, ein weiterer
nahm sich das Leben.
NACH 1945
Franz
Jakob wurde 1951 vom Landgericht Nürnberg-Fürth zu
zweieinhalb Jahren Zuchthaus
verurteilt. Rachfahl wurde
wegen geringer Schuld amnestiert. Von
Obernitz starb im Krieg.
Eine "Stunde Null" in Fürth nach dem Krieg?
Sie hat
nicht stattgefunden, nirgendwo, auch nicht in Fürth.
Filbinger (Baden-Württemberg) und
Waldheim (Österreich) sind nur berühmte
Beispiele dafür, daß die Abkehr vom Faschismus oft
nur sehr halbherzig geschah. Auf
wirtschaftlichem Sektor gab und gibt es zahlreiche
Gewinnler
der Zwangsarisierungen, die seit/nach
1945 - wohlweislich über die Herkunft ihres Besitzes
schweigen (dürfen).
Und oft
ergibt sich auch der Eindruck, daß es ein lebendiges
"geistiges Erbe" jener Zeit gibt:
Außenpolitisch bei der unverfrorenen
Unterstützung rassistischer und diktatorischer Regimes;
innenpolitisch, indem beispielsweise
"präventive" Hausarreste gegen türkische Bürger ausge-
sprochen werden (und
noch dazu dieser Vorgang als "völlig normal" dargestellt
wird). Ins-
besondere ist überall dort Vorsicht,
Mißtrauen und Widerstand geboten, wo
versucht wird,
Menschenrechte mit angeblich legalen
Mitteln zu untergraben.
Andy
Reum im November 1988
Zu den Bildern....
Seite 2 Bild Links:
Ein Fürther Idyll. Blick von
Synagogenplatz -
dem "Schulhof" auf die Häuserfront der
Königstraße. Zu erkennen ist der mit
reich
verzierten schmiedeeisernen Toren
verse-
hene Ausgang des Schulhofes.
(Seite 3 der Broschüre)
EIN JUDISCHES ZUHAUSE
Seite 3 Bild:
Der Eingang zum Schulhof von der
Mohrenstraße. Eine Ecke
der Hauptsynagoge ist zu erkennen,
dahinter der Giebel des
Rabbinerwohnhauses.
(Ein Foto der ganzen Synagoge vor der
Zerstörung existiert
leider nicht im Stadtarchiv. Falls sich
ein solches in Privatbe-
sitz befindet, bitte dem Verlag oder
dem Archiv mitteilen!)
Nachträglicher Einschub zum Vergleich:
Blick durch das Tor nach der Zerstörung
(Seite 4 der Broschüre)
Seite 4 Bild Oben:
An den Ortsschildern (nicht nur
Fürths) fanden
sich ca. ab 1935/36 solche Propaganda-
sprüche, die den allgemeinen und
offiziellen
Judenhaß aufzeigen.
Seite 4 Bild Unten:
Der vollständige Satz, der am Tag
nach der "Kristallnacht" das jüdische Waisenhaus
verunzierte, lautete: "Wir lassen keine
Deutschen von einem Juden morden". Die Fenster
des Erdgeschosses waren - hier nur
schwer erkennbar - sämtlich eingeschmissen.
(Seite 5 der Broschüre)
EIN
ANLASS
(Der Tod des NS-Gesandten Vom Rath in
Paris)
Seite 5 Bild Oben links:
Innerhalb weniger Stunden
zerstörte das von den Nazis
gelegte Feuer die Hauptsynagoge und
einige Nebenge-
bäude. Über 300 Jahre lang war die
"Altschul" ein Symbol
gegenseitiger Toleranz gewesen.
Seite
5 Bild Oben rechts:
In den Morgenstunden des 10.
November 1938 werden die
letzten Brandherde in der zerstörten
Synagoge gelöscht.
Seite 5 Bild Unten:
Die Brandstifter betrachten vor
dem Haupteingang der
Altschul ihr "Werk"
(Seite 6 der Broschüre)
Seite 6 Bild Oben:
Die rauchenden Trümmer der alten
Synagoge
am 10. November 1938
Seite 6 Bild Unten:
Einige Zeit später beginnt der
Abbruch der Trümmer (links).
Rechts die Ruine der Mannheimer- und
Winterschul.
Im Hintergrund die Staudengasse
(Keine
Bildbeschreibung auf Seite 7)
Seite 8/9 Mitte der Broschüre)
Innenaufnahmen von der zerstörten Altschul 1938:
(Seite 9 der
Broschüre)
Seite 9 Bild links:
Die zerstörte Altschul von der
Winterschul aus zu sehen
Seite 9 Bild rechts:
Haupteingang der Altschul
(im Hintergrund die Winterschul)
(Seite 10 der Broschüre)
DIE "KRISTALLNACHT"
IN FÜRTH
Seite 10 Bild:
Die Ruinen der neuen (vorn) und
der alten Synagoge (hinten).
(Seite 11 der Broschüre)
(Seite 12 der Broschüre)
Bildbeschreibungen
Die Bilder auf den Seiten 12 bis 15 (Korr. 2004) zeichnen
die Chronologie des Abrisses des
Synagogenpiatzes nach. Ausgangspunkt
ist dabei der Blick auf das Schulhoftor der Moh-
renstraße. Als Orientierungshilfen
dienen der Telegrafenmast und das ihm nächststehende
Haus, der hohe Schornstein sowie die
Michaelskirche.
Seite 12 Bild Links oben:
Die zerstörte Neuschul mit dem -
intakten - Tor. Das Bild ergänzt
sich mit dem - zeitgleich aufgenommen -
Titelbild der Broschüre.
Seite 12 Bild Links unten:
Das Schulhoftor wurde noch vor der
Neuschul abgerissen; an
seiner Stelle steht ein Schild, das den
Zutritt "strengstens"
untersagt. Hinter der Altschul-Ruine
steht das äußerlich unbe-
schädigte Rabbinerwohnhaus.
Seite 13 unten:
Kein Brandschaden ist der offene
Dachstuhl der "Scharre"; diese
Kleintierschächterei wurde auf Geheiß
Jakobs (damals Fürths OB)
einfach mit abgerissen.
Seite 13/14 Bilder:
Neuschul und Scharre sind fast bis
auf die
Grundmauern abgetragen.
Seite 14 Bild unten:
Die größeren Steinbrocken werden
erst später beseitigt.
(Seite 15 der Broschüre)
Seite 15 Bild oben:
Oben: Ebenso wird das
Rabbinerwohnhaus erst im Nachhinein abgebrochen.
Seite 15 Bild unten:
Der Blick vom Synagogenplatz auf
die Häuserfront der Königstraße bietet viel
Trostlosigkeit. Vom ehemaligen Schulhof
steht nur noch ein Restmäuerchen der Neuschul an
der Mohrenstraße (ungefähr am Standort
des Fotografen); dieses verschwindet erst, als aus
dem Synagogenplatz in den 60er Jahren
ein Parkplatz wird.
(Rückseite der
Broschüre)
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