Gedichte von
Dr. Wolfgang Frie
Über dies Buch. (01)
Man reimt beim Denken. (02)
Der Tick der Dichter. (03)
Was macht man als Rentner? (04)
Ideen sammeln! (05)
Zur Pensionierung. (06)
Pensionärzeit. (07)
Der Denker. (08)
Der Forscher. (09)
Man braucht einen Titel. (10)
Der Konzernchef. (11)
Eine westfälische Eiche. (12)

Heimatlos. (13)
Beim Steuerberater. (14)
In der Warteschlange. (15)
Karneval-Nachlese. (16)
Der Pullunder. (17)
Eine Erkenntnis. (18)
Zum richtigen Singen. (19)
Der Weg durch die Jahre. (20)
Der Weg durchs Leben. (21)
Wer schimpft da? (22)
Soll man sich ärgem? (23)
Meier ärgert sich. (24)
Der Weg zur Stadt. (25)
Der Zirkus. (26)
Man gibt ein Konzert. (27)
Löcher im Kopf. (28)
Sommersonne. (29)
Ein Gruß an den Morgen. (30)
Es ist schon Dezember. (31)
Das Hirn denkt im Schlaf.(32)
Man hat Ärger. (33)
Denke positiv! (34)
Dem Lächeln eine Lanze brechen. (35)
Tagesbeginn alter Leute. (36)
Macht das Wandern noch Spaß? (37)
Wenn man älter wird. (38)
Bin ich alt? (39)
Zum Geburtstag. (40)
Ein Mensch wird "Achtzig". (41)
Der Tag geht zuende. (42)
Ein Blick in die Welt. (43)
Alles geht seinen Gang, (44)
Die Spur des Lebens (45)

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Über dies Buch. (01)

Da war einmal ein Buch,
in dem stand fast nur Käse.
So blieb's bei dem Versuch,
ob man's erquicklich läse.
Man kriegte einen Schreck
und legte es schnell weg.

Doch anders ist hier dies.
Da steht, was in den Jahren,
was schön war und was mies,
dem Autor widerfahren.
Der gab sich einen Stoß
und reimte frisch drauflos.

Er hofft nun, dass es dem gefällt,
der dieses Buch in Händen hält.

Man reimt beim Denken. (02)

Mancherlei Ideen ranken
sich um Gott und seine Welt,
und man sammelt die Gedanken,
wenn man sie für wertvoll hält.

Man verkündet sie dann allen.
Doch es hört sich schöner an,
wenn man, was uns eingefallen,
auch in Verse kleiden kann.

Macht der Grips dabei auch Schlenker,
durch die Verse, die man schuf,
schafft man sich nicht nur als "Denker",
auch als "Dichter" einen Ruf.


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Der Tick der Dichter (03)

Wir haben einen Tick:
Wir wollen etwas dichten,
denn das erscheint uns schick.
So suchen wir Geschichten,
die wir dann mittels Reimen
gekonnt zusammenleimen.

Doch eins ist uns verhasst:
Wenn es zu manchen Dingen
Kein Reimwort gibt, das passt.
Man kann sein Hirn auswringen,
wir kriegen kein Ergebnis
und kein Erfolgserlebnis.

Das raubt uns uns're Ruh',
wie etwa bei dem Honig.
Denn einen Reim dazu
entdeckt man sowieso nich'.
Da hilft auch kein Gegrübel.
Es ist schon ziemlich übel.

Das ist des Dichters Preis.
Dem müssen wir uns beugen,
daß wir bei allem Fleiß
kaum Geistreiches erzeugen,
aus unseren Ideen
nur Kalauer entstehen.
Was macht man als Rentner? (04)

Ein Rentner, der einst manches Jahr
im Leben geistig tätig war,
sich damit seine Zeit vertreibt,
dass er manchmal Gedichte schreibt.
Er tut dies, weil es ihm bestätigt,
daß er noch sinnvoll sich betätigt.
Denn schließlich ist es gar nicht gut,
wenn sinnlos man die Zeit vertut,
die uns vom Schicksal noch geschenkt wird.
Man weiß nicht, wohin man gelenkt wird,
doch nimmt man sinnvoll mit Verstand
die Lebensplanung in die Hand.
Dies "Verseschmieden" lehrt uns doch:
"Die Denkmaschine tut's ja noch!"













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Ideen sammeln! (05)

Gedanken und Ideen
entstehen und vergehen,
so dass nichts übrig bleibt,
was man nicht niederschreibt.

Hat man in vielen Jahren
dies öfter mal erfahren,
lehrt das: "Halt jederzeit
dein Schreibgerät bereit!"

Hat man 'nen Bleistift bei sich,
fühlt man von Ängsten frei sich.
Doch eines rat' ich dir:
"Denk' an ein Blatt Papier!"

Denn hat man ständig beide,
entgeht man manchem Leide,
weil man stets dann und wann
schnell was notieren kann.

Hat man ein paar Notizen
in seiner Tasche sitzen,
dann fehlt beizeiten nicht
der Stoff für ein Gedicht.

Man gibt sich einen Stoß
und reimt beherzt drauflos.

Zur Pensionierung. (06)

Du hast gelernt zu denken,
hast Fragen angepackt,
darin dich zu versenken,
hast manche Nuß geknackt
und manch Problem bezwungen,
hast - war dies auch nicht leicht -
dein Großhirn ausgewrungen.
Doch du hast was erreicht.

Kommst du dann in die "Sechzig",
stellst du erschreckend fest:
Dies Lebensalter rächt sich,
weil man dich ziehen läßt.
Man gibt dir gute Noten.
Man sagt: "Es war sehr schön!".
Dann drückt man dir die Pfoten,
und danach kannst du geh'n.

Du fühlst dich etwas komisch,
ins Nichts hinabgetaucht.
Dann denkst du ökonomisch:
"Du. wirst nicht mehr gebraucht".
Du mußt nichts mehr beweisen,
lebst in Beschaulichkeit,
gehörst zum "alten Eisen".
Das ist der Lauf der Zeit!


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Pensionärzeit.(07)

Einst waren uns're Stunden
mit Pflicht und Stress verbunden.
Doch in der Pensionärzeit
hat jeder etwas mehr Zeit.
Wenn man dann nur noch das macht,
was einem wirklich Spaß macht,
dann sind dies wunderbare
und sinnerfüllte Jahre.




Der Denker. (08)

Da war einmal ein Denker,
der grübelte recht gern,
ein Hirnwindungsverrenker
mit Blick auf Pudels Kern.

So mancherlei Skurriles
hat er sich ausgedacht
fernab realen Zieles.
Doch hat es was gebracht?

Man sprach von den Ideen
und nannte ihn "Das Hirn".
Man nickte voll Verstehen
und tippte an die Stirn.

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Der Forscher. (09)

Da war einmal ein Forscher,
der war gescheit und klug.
Doch wurde immer morscher
die Basis, die ihn trug.

So mancherlei Effekte
hat er gekonnt studiert.
Doch was er so entdeckte,
hat niemand int'ressiert.

Man ließ ihn nicht verschnaufen
und hat ihn ausgelacht:
"Kann man denn auch verkaufen,
was du dir ausgedacht?" -

Der Forscher war ein guter
und dachte nach darob,
verkauft seitdem Computer
in einem Discountshop.

Man braucht einen Titel. (10)

Mancher fühlt sich etwas matt,
wenn er keinen Titel hat,
den er mal so dann und wann
vor den Namen setzen kann.

Wer um Anerkennung ringt,
weil er gute Leistung bringt,
ist betrübt, wenn er erfährt,
"Nur der Titel ist was wert!"

Aber schließlich kommt's drauf an,
daß man Freundschaft pflegen kann.
Denn das Leben läuft nur glatt,
wenn man gute Freunde hat.

Wer der Freunschaft Nutz erfährt,
legt auf Titel nicht viel wert.
Denn im guten Freundesbund
fühlt man sich froh und gesund.


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Der Konzernchef (11)

Da war mal ein Konzernchef,
das Rückgrad im Betrieb.
Er war so schrecklich gern Chef
und hoffte, dass er's blieb.

Dem Aufsichtsrat zu dienen,
war sinnvolles Gebot.
Sah er dort frohe Mienen,
war alles wohl im Lot.

Dass er nach der Belegschaft
und ihren Sorgen sah,
Verstimmung aus dem Weg schafft,
auch dafür war er da.

So trieb ihn das Gewissen
beständig hin und her.
Ob's schließlich ihn zerrissen,
das weiß ich jetzt nicht mehr.

Eine westfälische Eiche. (12)

Eine westfälische Eiche.
Wenn man fest im Leben steht,
auch wenn uns manch Sturm umweht
und viel Ärgernisse plagen,
man denkt nicht dran zu verzagen.
Was uns öfter auch so blüht,
man ist stets darum bemüht,
dass man als westfäl'sche Eiche
nicht erschrecke noch erbleiche.
So geht man dann durch die Welt
als ein Baum, der nicht leicht fällt,
und kann im Gefühl sich aalen:
Ich bin einer aus Westfalen!







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Heimatlos. (13)

Wenn man zuweilen Sehnsucht hat
zurück zu seiner Heimatstadt,
dann wird für mich die Sache heikel.
Denn denke ich an "Wanne-Eickel",
so wird das Herz mir etwas schwer,
denn diesen Namen gibt's nicht mehr.
Ich finde das zu rigoros
und fühle mich fast heimatlos.








Beim Steuerberater. (14)

Als ein Bürger uns'res Staates
denkt man nicht nur an Privates.
Denn man hat so manche Pflichten
wie: Die Steuern zu entrichten,
was in den Ruin uns treibt,
wenn danach nichts übrig bleibt.

Wenn wir da zu denen gehen,
die das Steuerrecht verstehen
und uns Hilfestellung geben
beim Versuch zu überleben,
dann ist das ja nicht verkehrt
und auch sicher lobenswert.

So bekommt der Staat dann schlicht,
was ihm zusteht und mehr nicht.


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In der Warteschlange. (15)
.
Wenn einer mal zum Postamt geht
und dort in einer Schlange steht,
die sich fast nicht vom Platz bewegt,
dann ist das was, das ihn erregt.
Er denkt sich dann so allerlei
und nennt es eine "Schweinerei".

Geht einer mal zur Bundesbahn
und stellt sich dort am Schalter an,
dann heißt dies nicht, dass er auch prompt
hier seine Fahrkarte bekommt.
Denn man ist manchmal recht verzagt,
ist vorne wer, der fragt und fragt.

Geht man einmal zum Supermarkt,
weil man dort leicht sein Auto parkt,
dann steht man bei der Kasse an
und weiß: Man ist noch längst nicht dran.
Denn zur Kassiererin ist's weit,
und zum Bezahlen braucht man Zeit.

Genehmigt man sich mal ein Mahl
in einem vornehmen Lokal,
dann fühlt man sich leicht angeschmiert,
wenn keiner da ist, der kassiert.
Da braucht man der Bedienung Gunst;
sie zu gewinnen, das ist Kunst.

Einst steht man vor dem Himmelstor
und hofft darauf: Man lässt uns vor.
Jedoch der Pförtner prüft, ob man
uns Zulassung gewähren kann.
So reihen wir auch hier uns fein
in eine Warteschlange ein.

Karneval-Nachlese. (16)

Kürzlich gab es überall
hier im Lande Karneval.
Denn es wollen ja die meisten
sich mal eine Freude leisten.
So betrieb man konsequent
das, was man "Vergnügen" nennt.
Wenn dann jemand sich bemüht
und Satirisches versprüht
geistreich, witzig und gekonnt
mit geschultem Horizont,
so entzückt fast einen jeden,
was sie in den Bütten reden.
Denn den Hörern ist schnell klar,
dass der Vortrag geistreich war.
Aber oft sind es auch Zoten,
die den Narren dargeboten.
Dabei gibt man darauf acht,
ob auch jeder kräftig lacht.
Dieses tut man notgedrungen
nicht sehr heiter, mehr gezwungen,
weil man sonst zu hören kriegt,
dass uns wohl Humor nicht liegt.
Aber diese Art Humor
kommt uns garnicht komisch vor.
Wenn wir dieses überdenken,
macht es Sinn, sich zu beschränken
und die Perlen aufzulesen,
die im Kuchen drin gewesen,
ihnen Lobpreis zuzumessen
und den Rest schnell zu vergessen.




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Der Pullunder. (17)

Wenn man auch gern Pullunder trägt,
gibt's etwas, das mich sehr erregt.
Sie sind zwar leicht und sehr bequem,
doch treffe ich auf ein Problem.
Welch Farbe du genommen hast,
es gibt stets wen, dem es nicht passt!
Es ist schon irgendwie verhagelt:
Man wird politisch festgenagelt.
Ob schwarz, ob rot, ob gelb, ob grün,
du wirst gleich wildentschlossen kühn
ob deiner Kleidung streng gemustert
und einer Richtung zugeschustert.
Auch jeder Bayer sieht genau
in seinem Banner stets das "Blau".
Sogar die Farbe "Violett"
steckt sich die Kirche ans Jackett,
und "Purpur" passt, wenn wir ihn wählen,
nur Königen und Kardinälen.
Dass man statt dessen "Braunes" trage,
kommt sowieso nicht mehr in Frage.
So denke ich voll Schmerz und Qual:
"Gibt's eine Farbe, die neutral?"
Es überkommt mich siedend-heiß:
Es bleibt am Ende nur das "Weiß",
eventuell auch noch das "Grau".
Dabei weiß man ja nicht genau,
ob diese Überreste man
als rechte "Farben" zählen kann.
Daher erklär' ich kummervoll:
"Ich weiß nicht, was ich machen soll!"
So ist das Fazit der Geschichte,
dass auf Pullunder ich verzichte.

Eine Erkenntnis. (18)

Wer sich oft ärgert, schimpft und bellt,
weil ihm stets irgendwas missfällt,
dem wird so mancher Tag verleidet;
auch merkt er kaum, dass man ihm meidet,
weil man dem, der nicht Spaß versteht,
sehr gerne aus dem Wege geht.

Doch ist man mit Humor bestückt,
dann gibt es vieles, was uns glückt.
Man muss nicht trüb durchs Leben hetzen,
denn man hat Freunde, die uns schätzen.
Humor, mit Freundlichkeit gepaart,
das ist die rechte Lebensart.




















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Zum richtigen Singen. (19)

Man verkündet immer wieder:
"Wo man singt, da lass' dich nieder!",
Denn man meint, wer singen kann,
ist gewiss kein "Böser Mann".

In dem Reich der klaren Töne
findet man das Gute, Schöne,
und man spürt auch irgendwie
Frieden in der Harmonie.

Doch ein falsches Musizieren
geht uns ziemlich an die Nieren.
Denn man fordert unbedingt,
dass Musik auch sauber klingt.

Deshalb sollte man drauf dringen,
klar und einwandfrei zu singen.
Denn nur dann entsteht daraus
ein beseelter Ohrenschmaus.





Der Weg durch die Jahre. (20)

Man bewegt sich durch die Jahre
und man blickt oft fasziniert
auf so manches Sonderbare,
was das Leben uns serviert.

Denn es liefert manche Lehren,
die man zwar nicht gleich erkennt,
doch den Wissensschatz vermehren,
den man "Lebensweisheit" nennt.

Bügelt man damit die Macken,
die man hat, so langsam aus,
hilft uns dies, nicht zu versacken
in der Last des Alltagsgraus.

Denn trotz vielerlei Gestöhne,
wenn man die Geduld verliert,
spürt man doch: Es gibt das Schöne,
was man gerne akzeptiert.

Damit man dann Frohsinn mime,
obwohl manches nicht recht lief,
hält man sich an die Maxime:
"Nimm das Leben positiv!"


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Der Weg durchs Leben. (21)

Man bewegt sich durch das Leben
und beobachtet die Zeit.
Was sich alles so begeben,
trägt man in Ergebenheit.

Vieles hat uns nicht gefallen,
was das Leben uns beschert.
Doch was nützt's, die Faust zu ballen?
Ist dies all den Ärger wert?

Denn es gibt auch manche Sachen
- schmeichelnd wie Schalmeigetön -,
die den Menschen Freude machen,
was uns lehrt: Die Welt ist schön!

Deshalb müssen wir verstehen
nicht nur, was uns nicht gefällt,
auch das Gute stets zu sehen,
was uns dann bei Laune hält.


Wer schimpft da? (22)

Es gibt so manche auf der Welt,
die über alles motzen,
weil ihnen ständig was missfällt.
Ich finde die zum Kotzen!

Wenn einiges auch Ärger macht,
es gibt so manches Schöne,
das uns ringsum entgegenlacht.
Was soll da das Gestöhne?

Man hat die Sonne, die uns scheint,
man hört die Vögel singen,
und ist mit Freunden man vereint,
lässt dies die Seele schwingen.

Drum nehmt, was euch das Leben schenkt!
Zählt nur die heitren Stunden!
Dann wird die Bitterkeit verdrängt,
der Ärger überwunden.

So stelle ich das Motto vor:
Bewahrt euch Frohsinn und Humor!


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Soll man sich ärgem? (23)

Manchmal schäumt man voller Wut
feuerspeiend wie ein Krater:
"Was sich in der Welt so tut,
ist ein furchtbares Theater!"

Man blickt oft verwundert hin,
weil wir vieles nicht verstehen,
und man sucht nach einem Sinn
bei dem ganzen Weltgeschehen.

Wenn man dann den Spaß verliert
bei alldem, was so geboten,
sagt man gerne ungeniert;
"Das sind alles Idioten!"

Doch man kennt das Risiko
ringsum auch in andren Ländern:
uns're Welt ist nun mal so;
daran ist halt nichts zu ändern!

Wer dann Frust beiseite schiebt,
um in rechten Augenblicken
Schönes, was es dennoch gibt,
mit Geschick herauszupicken,

der nimmt mancherlei in Kauf.
Denn was Freude macht, baut auf.






Meier ärgert sich. (24)

Viele Menschen suchen stur
nach den Wundem der Natur,
weil es unser Herz erquickt,
wenn man so etwas erblickt.
Denn das Schöne ist nun eben
Glanzpunkt hier in unserm Leben.

Meier, dieser Bösewicht,
gönnt uns diese Freude nicht.
Er hat hinter seiner Stirn
ein klar denkendes Gehirn.
Damit kann er sehr gelassen,
was sich tut, in Formeln fassen.

Oft hält man ein Wolkenband
für sehr schön und int'ressant.
Meier motzt dann: "So ein Krampf!
Das ist doch nur Wasserdampf!
Da gibt es nichts zu bestaunen.
Das sind doch nur dumme Launen!"

Man vergisst gern Alltagsgrau
und genießt das Himmelsblau.
"Himmelblau gibt's, liebe Leut',
weil sich Licht nach Rayleigh streut"
äußert Meier voller Wissen
hinterhältig und gerissen.

Diesem Menschen ist verhasst,
was nicht recht in Formern passt.
Er vergisst dann irgendwie
den Gewinn durch Phantasie.
Sicher wird er sich auch scheuen,
sich einmal so recht zu freuen.

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Der Weg zur Stadt. (25)

Geht man einmal in die Stadt,
weil man dort Geschäfte hat,
weiß man, dass es niemand schädigt,
wenn man es zu Fuß erledigt.
Denn ein forsches Schreiten tut
immer der Gesundheit gut.

Führt der Weg durch einen Park,
macht dies auch die Seele stark.
Denn beim Blick auf manche Blüte
dringt ein Lichtstrahl ins Gemüte,
wenn man froh entlangmarschiert.
Denn die Seele jubiliert.

Nutzen hat man auch bestimmt,
wenn man sich sein Fahrrad nimmt,
welches brav im Keller wartet.
Wenn man damit stadtwärts startet,
bringt dies Zeitgewinn als Lohn
und verstärkt die Kondition.

Damit kommt man zu dem Schluss;
Vieles geht auch ohne Bus!
Der Zirkus. (26)

Oft kommt ein Zirkus in die Stadt,
weil die genügend Plätze hat,
um für all die, die gerne schauen,
Zelt und Manege aufzubauen.

Man publiziert recht rasch den Fall.
Plakate hängen überall.
Man macht sich eifrig auf die Socken,
das Publikum ins Zelt zu locken.

Jedoch wir sind gescheit und klug,
denn Zirkus gibt's daheim genug.
Es reicht durchaus, wenn wir belachen
den Unsinn, den wir selber machen.











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Man gibt ein Konzert. (27)

Bei uns hier wird von Zeit zu Zeit
in edler Kunstbeflissenheit
die "Ladeshalle" aufgesperrt.
Denn dann gibt es dort ein Konzert.

Wer Musik liebt, hört immer gern
Orchestern zu aus nah und fern,
die stilgerecht und klangbewährt
als routiniertes Team begehrt.

Da ist auch manchmal ein Solist,
der Im Konzert zu hören ist.
Er kriegt besonderen Applaus
und dann auch einen Blumenstrauß.

Nach des Orchesters Schlussakkord
läuft nicht die Hörerschaft gleich fort.
Denn ein erbauliches Konzert
ist einen langen Beifall wert.

Der Beifall das Orchester zwingt,
dass es uns noch ein Nachspiel bringt.
Das Publikum will zwar nach Haus',
doch hält es das geduldig aus.

Da auch die Musik heimwärts will,
wird es dann irgendwann mal still.
Dann weiß ein jeder rings im Saal:
"Das war's! Räumt endlich das Lokal!"

Löcher im Kopf. (28)

Manchmal denkt man ärgerlich:
"Das Gehirn lässt mich im Stich!",
meint, man habe noch und nöcher
in dem Kopf nur lauter Löcher.
Das kann man nur schwer ertragen
und ist nahe am Verzagen.
Doch dann lässt uns eines stutzen:
Manche Löcher sind von Nutzen!
Denn wenn wir in Chören singen
und Musik in Töne bringen,
sind sie gut für "Resonanz",
geben Tönen ihren Glanz.
Denn ihr Zweck ist schnell enthüllt,
wenn man sie mit Atem füllt,
den man durch den Kehlkopf drückt
und die Luft mit Tönen schmückt.
Dann kommt man leicht zu dem Schluss:
Hier erzeugt man "Kunstgenuss".











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Sommersonne. (29)

Wenn wir des morgens früh erwachen
und sehen froh die Sonne lachen,
dann zieht es uns bald aus dem Haus
hinaus.
Doch manche Wandererkolonne
fühlt sich belästigt durch die Sonne.
Die leuchtet allen ins Gesicht
und sticht.
Der Umstand kann uns dazu treiben,
im schattigen Bereich zu bleiben.
Man meint dann, wenn die Laune schwankt:
"Es langt!" -
Doch findet man das Sommerwetter
daheim vielleicht ein wenig netter,
wenn man auf der Terrasse sitzt
und schwitzt?

Ein Gruß an den Morgen. (30)

Wenn man den Morgen froh begrüßt,
gespannt den Tag erwartet,
dann wird der sicherlich versüßt,
wenn man ihn munter startet.

Denn schließlich gibt es mancherlei,
das uns im Herzen froh macht,
ist man mit gutem Mut dabei,
wenn man was irgendwo macht.

Wenn man die Augen offen hält,
kann man viel Schönes sehen,
das uns erfreut, das uns gefällt,
wenn wir es recht verstehen.

So glückt sehr vieles, was man tut,
und stärkt den eig'nen Lebensmut.

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Es ist schon Dezember. (31)

Man wundert sich, wenn man ermisst,
dass es nun schon Dezember ist.
Das zeigt uns klar und zweifelsfrei:
Das Jahr ist wieder fast vorbei.

Wenn man verzagt darüber sinnt,
dass uns're Zeit so schnell verrinnt,
sie hält doch einen Trost bereit,
das ist die schöne Weihnachtszeit.

Dies schmälert etwas den Verdruss,
denn man denkt nicht an Jahresschluss.
Man freut sich auf die Zeit davor
und hört im Geist den Engelschor.

Man denkt an manchen Kindheitstraum,
das Christkind und den Weihnachtsbaum,
an Gaben, die uns zugedacht,
und was sonst Freude uns gebracht.

Nur eine Frage kriegt Gewicht:
Ob es nun Schnee gibt oder nicht.
Für beides sind wir nun bereit
und freuen uns der Weihnachtszeit.

Das Hirn denkt im Schlaf.(32)

Das Hirn denkt im Schlaf.
Wenn die Müdigkeit obsiegt
und uns sanft in Schlummer wiegt,
geht auch das Gehirn zur Ruhe.
Man vergisst, was uns gequält,
all den Stuss, den man erzählt,
und das sinnlose Getue.

Doch das Hirn träumt recht geschickt
von alldem, was uns so zwickt,
und von störenden Problemen.
Man merkt früh, wenn man noch döst:
"Ich hab' ein Problem gelöst!"
Denn das Hirn knackt alle Themen
sehr brav
im Schlaf.









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Man hat Ärger.(33)

Wenn man sich geärgert hat,
findet ein Geschimpfe statt.
Man verflucht, schmäht und verdammt
den, von dem der Ärger stammt.

Man verliert auch die Geduld,
ist man selbst am Ärger schuld.
Niemand pflegt gern den Verdacht,
dass man etwas falsch gemacht.

Einen Trick muss man versteh'n:
Man beschuldigt irgendwen,
den man dann als "Bösen Mann"
ordentlich beschimpfen kann.

Dass zumeist der Rest der Welt
es mit uns genauso hält,
nimmt man kummervoll in Kauf.
Denn das ist der Dinge Lauf.









Denke positiv! (34)

Mancher, der durchs Leben irrt,
ist verzweifelt und verwirrt.
Er trifft Schwierigkeiten an,
die er nicht verdauen kann,
sodass er den Mut verliert,
ist verzagt und deprimiert.

Wer dann keinen Ausweg sieht
und in eine Krankheit flieht,
weil er meint, dies überdeckt
das, was ihn so sehr erschreckt,
der hat manches nicht bedacht
und sehr vieles falsch gemacht.

Doch von gutem Geist bewegt
ist, wer Optimismus pflegt.
Er geht mutig durch die Welt,
weil ihm vieles gut gefällt.
Er vergisst, was nicht recht lief,
sieht das Leben positiv.

Denn bewahrt man frohen Mut,
tut dies der Gesundheit gut,
wenn man an sich selbst erfährt,
was "Psychosomatik" lehrt.
Wer beherzt den Tag beginnt,
der macht's richtig und gewinnt.


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Dem Lächeln eine Lanze brechen. (35)

Da man das, was einen plagt,
schmunzelnd manchmal leichter sagt,
ist auch solches wohlbegründet,
was man lächelnd uns verkündet.
So will ich vom Lächeln sprechen
und ihm eine Lanze brechen,
dass man seine Wert erkenn'.
Es erscheint mit wichtig. Denn:

Ärger gab's zu allen Zeiten,
und man trägt Verdrießlichkeiten
und so manch Martyrium,
manchen Frust mit sich herum.
Und die Folge der Geschicht':
Furchen - nicht nur im Gesicht!
Doch es schwinden manche Runzeln,
wenn man's fertig bringt zu schmunzeln,
und man kann so manche Tücken
durch ein Lachen grade rücken.
Manchem Frust kommt man zuvor
durch das Zauberwort "Humor".
Er macht, dass die Welt nicht weint,
sondern schön und gut erscheint,
lässt durch Freude und durch Lachen
neue Lebenskraft erwachen,
wenn Probleme uns bedrängen,
und er kann uns aus den Fängen
der Verbissenheit befreien.
Denn wer lächelt, kann verzeihen.

Tagesbeginn alter Leute.(36)

Man verbringt so seine Zeit
mit Gedanken und Ideen,
übt sich in Geschäftigkeit
bei dem, was wir noch verstehen,
sucht, das Leben auszudeuten.
So ist das bei alten Leuten.

Man denkt nach: "Was hat man nun
fernab eigener Gelüste
heute Wichtiges zu tun,
das erledigt werden müsste?"
Man entscheidet sich gelassen,
das vielleicht auch anzufassen.

So entsteht voll Tatenwahn
schon des morgens beim Erwachen
ein bestimmter Tagesplan,
der uns sagt: "Was kann man machen?"
Weiß man: Es gibt kein Entrinnen,
kann man forsch den Tag beginnen.











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Macht das Wandern noch Spaß? (37)

Macht das Wandern noch Spaß?
Zuweilen tönt's aus voller Brust,
das Wandern sei des Müllers Lust.
Dass das so ist, meist der bekennt,
der heiter durch die Landschaft rennt.
Er braucht da einen guten Schuh.
Auch Jugendkraft gehört dazu.
Jedoch das Wandern wird kein Fest,
wenn uns die Kondition verlässt,
wenn man verstört nach Atem ringt,
weil langsam schon das Alter winkt.
So macht man sich's daheim bequem
und findet das recht angenehm.
Frei ohne Qualen und Gestöhn
erklärt man dann: "Nun wandert schön!
Der Wanderspaß war wunderbar,
als ich noch etwas jünger war."







Wenn man älter wird.(38)

Die Zahl der Jahre wächst verstohlen.
Man konnte sich dabei entfalten,
das ist sehr schön. Doch sei empfohlen,
zuweilen sinnend einzuhalten.

Der Zahn der Zeit nagt schon ganz leise.
Das ist wohl sicher zu bemerken.
Man spürt auch: Man wird langsam weise
und sucht in Sanftmut seine Stärken.

Man müht sich, nichts vom Zaun zu brechen,
bei Schwierigkeit nicht zu verzagen,
und lernt wohl auch, der Menschen Schwächen
mit einem Lächeln zu ertragen.

Man strebt danach, trotz mancher Wunden
des Lebens Tiefen zu erschließen,
vergisst auch nicht, die schönen Stunden
mit frohem Herzen zu genießen.

Kurzum: Bereitet uns was Sorgen,
trifft man im Leben nette Leute,
dann lässt den Ärger man für morgen:
Die Lebensfreude ist für heute!


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Bin ich alt? (39)

(39)
Bin ich alt?
Man ist schon leicht verschlissen,
kommt langsam in die Jahre,
und mancher sagt verbissen,
bald sei man "Wegwerfware".

Doch trifft es mich geballter,
wird quasi man gebeten,
es zieme meinem Alter,
allmählich abzutreten.

Dem halte ich entgegen,
dass dies ja gar nicht wahr ist.
Man kann noch viel bewegen,
wenn man im Kopfe klar ist.

Ich sitz' beim Abendlichte
daheim vor meinem Glase,
erdenke mir Gedichte
und bohre in der Nase.

Zum Geburtstag. (40)

Vieles hat m all den Jahren
man erlebt, getan, erfahren,
was uns im Gedächtnis blieb.
Da ist mancherlei Privates,
wunderliches Tun des Staates
und die Arbeit im Betrieb.

Vieles fand man sehr erfreulich,
manches aber recht abscheulich,
einiges war Narretei.
So ist das, was uns bewegte,
uns erfreute und erregte,
buntgemischtes Allerlei.

Man erhält so als Ergebnis:
Manch erfreuliches Erlebnis
und manch Ernstes stand ins Haus.
Freut man sich an schönen Tagen,
schafft's, bei Frust nicht zu verzagen,
dann hält man's auch weiter aus.


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Ein Mensch wird "Achtzig".(41)

Ein Mensch wird "Achtzig".
Ein Mensch, der "Achtzig Jahre" wird
und in Gedanken sich verliert,
der überlegt, was in den Jahren
ihm Gutes, Böses widerfahren.
Er hat es zwar zu was gebracht,
jedoch auch Kriegszeit mitgemacht.
An alles denkt der Mensch betrübt
und meint; "Nein, dass es so was gibt!" -
"Doch", denkt er weiter, "andrerseits
war auch so mancherlei von Reiz."
Er denkt an Autos, Wanderpfade,
ans Fernseh'n und Olympiade.
Er denkt daran, wie schön man wohnt,
und an die Landung auf dem Mond.
So meint er schließlich: "Allerhand!
Das Leben ist doch int'ressant." -
Er denkt an viele schöne Stunden
und wie man Freunde hat gefunden,
auch, wie man doch so manches Jahr
zu zweit zusammen glücklich war.
So meint er dann: "Bei Licht beseh'n
ist dieses Leben doch recht schön."
Der Mensch auf seiner Lebensleiter,
er blickt nach vorn und klettert weiter.

Der Tag geht zuende. (42)

Der Tag geht nun zu Ende.
Das ist nicht zu bereuen.
Wir reiben uns die Hände,
denn morgen gibt's 'nen neuen.
Das ist ja immer so.
Darüber sind wir froh.

War etwas nicht das Wahre,
hielt Frust uns in den Krallen,
dann rauft man sich die Haare.
Hat einiges missfallen
von dem, was so geschah,
dann sagen wir "Na ja!"

Wir pfeifen auf die Sorgen
und bleiben frohen Mutes.
Denn jeder neue Morgen
bringt wieder etwas Gutes.
So sagen wir dann stets
voll Zuversicht; "Auf geht's!"







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Ein Blick in die Welt. (43)

Ich stehe an dem Fenster
und schau' in eine Welt
voll seltsamer Gespenster,
was manchen Spaß vergällt.

Da ist die Lust zum Streiten,
die wie ein Dämon schreckt,
wenn man Bösartigkeiten
an anderen entdeckt.

Da ist der Geist des Hassens,
der Wut, wenn uns was stört,
des "Nicht-Vergessen-Lassens"
was uns einmal empört'.

Will man alldem entfliehen,
schaut man verwirrt umher
und sucht nach Strategien.
Das ist oft etwas schwer.

Da wir nach Klarheit streben,
ist's gut, wenn man erfasst:
Wir leben vom Vergeben,
nicht davon, dass man hasst.










Alles geht seinen Gang, (44)

Alles Leben,
alles Streben,
jedes Ding geht seinen Gang.
Auch wir eilen
ohn' Verweilen
unsern Lebensweg entlang.

Ein paar klare
Lebensjahre
sind als Rahmen uns beschert,
Diese Hüllen
gut zu füllen,
ist all unser Mühen wert.

Falsches Denken
einzuschränken,
ist ein kluger, weiser Rat.
Wenn wir Hassen
unterlassen,
ist dies eine gute Tat.

Bösem Sinnen
zu entrinnen,
ist erstrebenswertes Ziel.
Schafft man Gutes
frohen Mutes,
dann bedeutet das sehr viel.

Frohes Scherzen
reiner Herzen
ist auch heute noch modern,
geht man grade
seine Pfade
im Vertrauen auf den Herrn,


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Die Spur des Lebens. (45)


Die Spur des Lebens
Unaufhaltsam läuft das Leben,
jeden Tag ein kleines Stück,
und es bleibt von unserm Streben
eine Spur am Weg zurück.
Trotz der Jahre, die verflogen,
uns die Zeit nicht niederbeugt,
wenn die Spur, die wir gezogen,
unser Wirken froh bezeugt.

Es ist nicht der eig'ne Nutzen,
der am Ende von uns bleibt.
Eigensinn und Neid beschmutzen
nur das Bild, das uns beschreibt.
Was an Freundschaft wir gespendet,
was aus Liebe wir getan,
bleibt, wenn unser Weg vollendet.
Fazit uns'rer Lebensbahn.

Copyright: Dr. Wolfgang Frie


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