Gedichte und Liedtexte von Dr. Wolfgang Frie

Anmerkung: Die Texte in dieser Homepage wurden vom Autor auch zum großen Teil vertont.
--- Die mit einem gekennzeichneten Gedichte wurden als vierstimmige Chorlieder geschrieben.
--- Die mit einem bezeichneten Gedichte sind einstimmige Lieder mit Klavierbegleitung.


1. Zum Geleit:
Herr ich lobe 01
Singen macht uns großen Spaß 02
Mancherlei Hoffen 03

2. Singend durch das Jahr:
Leuchte mir, du heller Stern 04
Zur Jahreswende 05
Gedanken zum Karfreitag 06
Christus ist erstanden 07
Sende, Herr, uns deinen Geist 08
Ein Sommerlied 09
Erntedank 10
Herbstgedanken 11
Jeder Mensch hat seine Zeit 12

3. Singend durch den Tag:
Nun ist ein neuer Morgen 13
Segne, Herr, uns diesen Tag 14
Nehmt einander an 15
Zur Mittagsrast 16
Zum Feierabend 17
Es fängt schon an zu dunkeln 18
Es ruh'n Hof und Haus 19

4. Lasst uns Gott preisen:
Lasst uns Gott, den Herren, preisen 20
Der Herr hat uns in seiner Güte 21
Ich bin im Herrn geborgen (Psalm 23) 22
Herr, ich hab` in all den Jahren 23
Auf allen Wegen 24
Gott, Herrscher im stählenden Glänze des Lichts 25

5. Besondere Anlässe: 26-30
Ein Geburtstagsgruß 26
Zur Hochzeit 27
Zur "Goldenen Konfirmation." 28
Zum Abschied (ein Requiem) 29
Zum Ende des Lebens 30

6. Für frohe und besinnliche Stunden:
Für frohe Stunden 31
Freundeskreis in frohen Stunden 32
Dem Lächeln eine Lanze brechen 33
Freunde müssen sein 34
Ein Dank aus voller Kehle 35
Nicht leben wie ein Hund 36
Das Lied der Amsel 37

Das Fröschlein 38
Gedanken eines Verse-Schmiedes 39
Schilder 40
Setzt man ein Fest fest 41
Forschers Marschlied 42
Zur Pensionierung 43
Ein Physiker im Ruhestand 44
Im Wechsel der Jahreszeiten 45
Man lebt so oder so 46
Wie wird man ein berühmter Maler? 47
Der Pullunder 48
Der Pullunder (Kurzfassung) 49
Der Apfelbaum 50
Mailied 51
Am Abend 52
's ist Frühling 53
Gute Wünsche zur Hochzeit 54
Gute Wünsche 55
Die Spur des Lebens 56

7. Anhang: Gemischtes
Das Gehirn braucht Urlaub 57
Gedanken über das Denken 58
Wir sammeln Komponisten 59
Was man im Frühling singt 60
Das Chorkonzert 61
Arger in der Morgenstunde 62
Wenn man einen Garten hat 63
Selbstgepflückte Beeren 64
Eine Erkenntnis 65
Ein Witz ist auch was wert 66
Ein Vierzeiler 67
Ein Armutszeugnis 68
Wir haben einen Tick 69
Feierabend der Wichtel 70
Unser Gesangverein 71
Der Denker 72
Der Computer 73
Wer schimpft da? 74
Bin ich alt? 75
Der Urgroßmutter 76
Eine kleine Aufmunterung 77
Ein Gruß an die Senioren 78
Ein Glas Wein 79
Über das Vergessen 80
Wenn man vergisst 81
Der Weihnachtsmann kommt 82
Fast ein Weihnachtsmärchen 83
Der Tag geht nun zuende 84
Die Natur geht zur Ruh´ 85


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1. Zum Geleit

(01)
Herr, ich lobe und ich preise
deine Güte durch mein Lied.
Da in unfasslicher Weise
soviel Gutes mir geschieht
hier auf meinem Lebenspfade,
dank' ich so für deine Gnade.
Auch für alle schönen Stunden,
die du uns im Leben schenkst,
bin ich dankbar dir verbunden,
der du unsre Wege lenkst.
Darum sing` ich immer wieder
dir zum Lobe meine Lieder.
Drum: Pur Einkehr und Besinnen,
für das Sammeln frischer Kraft,
wenn es heißt, neu zu beginnen,
für den Dank, wenn es geschafft,
für die Zeit der frohen Mienen
sollen diese Verse dienen.

(02)
Singen macht uns großen Spaß

Singen macht uns großen Spaß
und erquickt die Seele.
Darum singen wir uns was
frisch aus voller Kehle.
Da erklingt so mancherlei,
ob's gleich hoch oder tief geht.
Wir sind selbst mit Lust dabei,
wenn es auch mal schief geht.
Ist bei uns ein Blatt Papier
zu Musik geworden,
dann entzückt uns alle hier
Wohlklang von Akkorden.
Also singen wir beschwingt,
was ein Lob des Herrn ist,
ob es gleichsam klassisch klingt
oder ob's modern ist.


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(03)
Mancherlei Hoffen
Mancherlei Hoffen rankt
sich. um unser Lehen.
Was es will und verlangt,
was es uns gegeben,
vieles geht uns durch den Sinn,
wenn Gedanken blüh'n,
die bedächtig her und hin
ihre Kreise zieh'n,
Bei unsres Alltags Mühen
gibt uns der Herr Geieit.
Er hat uns Kraft verliehen,
damit das Werk gedeiht.
Auch gibt er uns Kollegen,
die uns zur Seite steh'n
und die auf unsren Wegen
ein Stückchen mit uns geh'n.
So möge unser Ringen
und Streben in der Welt
zu einem Ziel gelingen,
das unserm Herrn gefällt.

Mancherlei Hoffen rankt
sich um unser Leben.
Was es will und verlangt,
was es uns gegeben,
vieles geht uns durch den Sinn,
wenn Gedanken blüh'n,
die bedächtig her und- hin
ihre Kreise zieh'n.
Doch ist unser leben nicht Arbeit allein.
Wir haben die Sonne, den goldenen Wein.
Wir haben die Liebe, das Singen im Chor,
die Freude am Leben, den Spaß, den Humor.
Das Wachsen und Grünen um Garten und Haus
erfreut und erquickt uns und zieht uns hinaus
durch Wiesen und Wälder zu Bergen und Seen.
Wir jubeln und singen: "Die Welt ist so schön!"

Mancherlei Hoffen rankt
sich um unser Leben.
Was es will und verlangt,
was es uns gegeben,
vieles geht uns durch den Sinn,
wenn Gedanken blüh'n,
die bedächtig her und hin
ihre Kreise zieh'n.
Das Weltall, die Erde mit all ihrer Pracht
und all ihrer Schönheit hat Gott sich erdacht.
Er lässt uns drin leben, vertraut sie uns an;
er führt und begleitet uns auf unsrer Bahn.
Durch Bitternis trägt er uns sicher und weich
und nimmt uns einst auf in sein ewiges Reich.
Wir danken dem Schöpfer, der alles erhält.
Wir loben und preisen den Herren der Welt.























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2. Singend durch das Jahr

(04)
Leuchte mir, du heller Stern

Leuchte mir, du heller Stern,
auf dem Weg zum Stalle,
dass ich. meinem lieben Herrn
durch mein Lied gefalle!
Er, der Herrscher aller Welt,
setzte uns ein Zeichen:
er hat sich zu uns gesellt,
wurde unsresgleichen.
Darum preiset nah und fern
Jesum Christum, unsern Herrn !

Leuchte mir, du schöner Stern,
auf dem Weg zum Kinde,
dass ich frohgemut und gern
mich mit ihm verbinde!
Dieses Kindlein arm und klein
will das Herz uns rühren,
möchte unser Heiland sein,
uns zum Leben führen.
Darum preiset nah und fern
Jesum Christum, unsern Herrn !

Leuchte mir, du werter Stern,
auf dem Weg zum Leben,
dass ich höre und es lern`,
Jesu nachzustreben!
Er will seines Himmels Licht
uns, den Menschen, bringen.
Warum sollte ich da nicht
jubeln und lobsingen?
Darum preiset nah und fern
Jesum Christum, unsern Herrn !

(05)
Zur Jahreswende

Wir sind. auf dem Wege
in ein neues Jahr.
Alle Nackenschläge
und, was bitter war,
lassen wir im Gestern
hinter uns zurück.
Vor uns, Brüder, Schwestern,
liegt unser Geschick.

Aber wir vertrauen
dir, Gott, unserm Herrn,
da wir auf dich bauen,
denn du bist nicht fern.
Segne unser Handeln,
lenke den Verstand !
Über unser Wandeln
halte deine Hand !

Wir geh'n unsre Wege,
Herr, voll Zuversicht
unter deiner Pflege,
denn du lässt uns nicht
und stehst uns zur Seite,
ist der Weg auch weit.
Führe und geleite uns
ans Ziel der Zeit !






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(06)
Gedanken zum Karfreitag

Man hat dich erst besungen
und Palmen dir gestreut,
dich aber dann gezwungen
zu Marter, Qual und Leid.
Mein Herr, den Gott mir sendet,
mein Hirt' und Gottes Sohn,
wie hat man dich geschändet
mit einer Dornenkron´!

Wer könnte es sagen,
was du still ertragen,
Angst, Folter und Plagen,
von Striemen "blutrot?
Du musstest verzagen
in Schmerzen und Not,
ans Kreuz dann geschlagen
zum bitteren Tod.

Du trägst all diese Qualen
und Leiden in Geduld.
Denn du musst nun bezahlen
für uns und unsre Schuld.
Du dringst, uns zu erlösen,
vom Tod zur Herrlichkeit.
So hast du uns vom Bösen,
von Sund' und Schuld befreit.

So lasset uns loben
den Herren dort droben!
Den Blick lasst uns heben
zum Herrn, der uns hält!
Er hat uns geleitet,
den Weg uns bereitet
zum ewigen Leben
der anderen Welt.

(07)
Christus ist erstanden

Christus ist erstanden,
von Todesbanden frei.
Über allen Landen erklingt
ein Jubelschrei.
Felder, Wälder, Fluren
füllt Freude nah. und fern.
Alle Kreaturen,
sie preisen Gott, den Herrn.

Christ hat überwunden
den Tod und Teufels Macht,
hat in schweren Stunden
Erlösung uns gebracht
und für uns die Pforten
des Lebens auf getan,
Drum stimmt allerorten
sein Loblied freudig an!


















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(08)
Sende, Herr, uns deinen Geist

Sende, Herr, uns deinen Geist,
stärke die Gedanken !
Wir sind sicher, dass du weißt,
woran wir hier kranken.
Bei so manchem, was uns plagt,
vielem, was uns nicht behagt,
sind wir ängstlich und verzagt,
voll Verdruss und Schwanken.

Sende, Herr, uns deinen Geist,
dass wir dich verstehen
und den Weg, den du uns weist,
ohne Zagen gehen,
dass. wir unser ganzes Sein,
unser Leben und Gedeih'n
als dein Schöpfungswerk allein
und dein Wirken sehen!

Sende, Herr, uns deinen Geist,
dass wir Dein uns nennen,
mit dem Mut, den du verleihst,
uns zu dir bekennen!
Weise uns des Himmels Pfort`
und lass dein lebendig Wort
immerdar an jedem Ort
uns im Herzen brennen!


















(09)
Ein Sommerlied

Sonnenstrahlen übergießen
Stadt und Land mit goldnem Glanz,
und wir dürfen froh genießen
Blütenpracht und Ährenkranz.
Schöne Stunden schenkt das Lehen.
Glück und Freude sind nicht fern.
Alles das ist uns gegeben
durch die Güte unsres Herrn.


Wandern wir durch Feld und Fluren,
sprüht das Herz voll Lebenslust.
Heiter singen Frohnaturen
frisch ein Lied aus voller Brust.
Schöne Stunden schenkt das Leben.
Glück und Freude sind nicht fern.
Alles das ist uns gegeben
durch die Güte unsres Herrn.


Fühlen wir uns froh verbunden,
sagen wir dem Herren Dank
für das Glück vergnügter Stunden,
für den Frohsinn und Gesang.
Schöne Stunden schenkt das Leben.
Glück und Freude sind nicht fern.
Alles das ist uns gegeben
durch die Güte unsres Herrn.


Danken wir für alle Gaben,
die das Leben reich vergibt,
für die Freunde, die wir haben,
für den Menschen, der uns liebt!
Schöne Stunden schenkt das Leben.
Glück und Freude sind nicht fern.
Alles das ist uns gegeben
durch die Güte unsres Herrn.


Lässt du, Herr, uns einmal tragen
Trübsal, Bitternis und Harm,
lass uns dennoch nicht verzagen,
halt` uns fest mit starkem Arm!
Sind vergeblich Müh' und Streben,
scheinen Trost und Hilfe fern,
so ruht dennoch unser Leben
in der Gnade unsres Herrn.


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(10)
Erntedank

Seine Halme zart bewegend
steht das Korn zum Schnitt bereit.
Golden glänzt ringsum die Gegend.
Es ist Herbst und Erntezeit.
Gottes Güte, Gottes Segen
leuchten nun in voller Pracht
auf den Feldern uns entgegen,
uns als Gabe zugedacht.
Groß und Klein
stimmt mit ein:
"Gott soll hochgepriesen sein!"


Ernten wir an guten Dingen,
was in Haus und Scheune drängt,
und lasst uns ein Loblied singen,
weil uns Gott so reich beschenkt !
Denn wir haben froh. genommen,
was auf Feld und Fluren war,
und so ist, was wir bekommen,
Nahrung für das nächste Jahr.
Groß und Klein
stimmt mit ein:
"Gott soll hochgepriesen sein!"






(11)
Herbstgedanken

Felder und Wiesen sind kahl wie gefegt,
und die Natur rings ist träge.
Sie hat ein graues Gewand angelegt.
Nebel verhüllt alle Wege.
Über den Flüssen und über dem Land
liegt eine Ahnung von Sterben.
Es bleibt ein letzter bunt lodernder Brand,
wenn sich die Blätter verfärben.

Wie Blatt und Blüte verwelken auch wir.
Trotz allem Eifer und Streben
müssen auch wir alle bald fort von hier.
Einmal erlischt unser Leben.
Darum vertraue dem Herrn, der dich lenkt!
Gib dich ganz in seine Hände!
Freu` dich an allem, was er dir hier schenkt,
aber bedenke dein Ende !

Doch sind nicht immer Tod, Winter und Nacht.
Wir wissen: sie müssen weichen.
Wenn aus dem Schlafe der Frühling erwacht,
sprießen dir neu Lebenszeichen:
Blätter und Blumen im Feld und im Hain,
blühende Wiesen und Hecken.
Dich aber wird Gott zu seligem Sein
und neuem Leben erwecken.


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(12)
Jeder Mensch hat seine Zeit

Herr, du hast uns angenommen.
Denn du sagtest: "Ihr seid mein!"
Seit wir in die Welt gekommen,
führst du uns durch unser Sein.
Jeder Mensch hat seine Zeit.
Herr, verleih` uns Festigkeit,
dass wir in der Welt bestehen
und nicht falsche Wege geh`n!

Wir erfahren unsre Tage,
ihre Freuden, ihre Last,
die du wohl, dass man sie trage,
jedem zugewiesen hast.
Jeder Mensch hat seine Zeit,
angefüllt mit Freud` und Leid.
Sind wir schwach und abgespannt,
dann nimm, Herr, uns an der Hand!

Wir durcheilen unser Leben
oft mit Mangel an Geduld.
Gib uns Kraft, Herr, zu vergeben
und verzeih` auch unsre Schuld!
Jeder Mensch hat seine Zeit.
Herr, du bleibst in Ewigkeit.
Endet unser Lebenslauf,
nimm uns gnädig bei dir auf!











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3. Singend durch den Tag

(13)
Nun ist ein neuer Morgen

Nun ist ein neuer Morgen.
Es kommt ein neuer Tag.
Zwar ist uns noch verborgen,
was er uns bringen mag,
doch sind wir frohen Mutes,
und was auch kommen kann,
ob Schlimmes oder Gutes,
wir packen's zaglos an.

Die Vogel unterm Himmel,
sie fliegen froh umher.
Das ganze Weltgetümmel
stört sie nicht allzu sehr.
Sie schmettern ihre Weise
voll Freude in die Welt
und sind auf ihrer Reise
zuhause, wo's gefällt.

So lasst auch uns beginnen
mit freudigem Gemüt
und dankbarem Besinnen
auf unsres Gottes Güt`!
Denkt nicht an alte Sorgen
und was im Gestern lag!
Nun ist ein neuer Morgen.
Es kommt ein neuer Tag.

(14)
Segne, Herr, uns diesen Tag

Segne, Herr, uns diesen Tag,
schenk` uns dein Geleite!
Wehre Not und Schicksalsschlag,
stehe uns zur Seite!
Gib, dass wir nicht unbedacht
jemanden verletzen,
so wie wir ganz auf die Macht
deiner Güte setzen!
Und lass, Herr, auf unserm Tun
Deine Gnadensonne ruh`n !

Lenke, Herr, da es nun tagt,
unser Tun und Sinnen,
dass wir froh und unverzagt
wieder neu beginnen!
Gib, dass wir die ganze Kraft
an das Tagwerk wenden
und es auch gewissenhaft
durchsteh`n und vollenden!
Unser Mühen, unser Fleiß
seien dir Dank, Lob und Preis.







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(15)
Nehmt einander an

Nehmt einander an!
Wenn wir durchs Leben wandern,
benötigt jedermann
die Freundeshand des andern.
Geht euren Weg in Offenheit
mit Gottes Wort durch eure Zeit
und seid euch zugetan!
So nehmt einander an!
Nehmt den Nächsten an!

Seht zu, dass ihr ihm nah` seid!
Wenn er nicht weiter kann,
ist's wichtig, dass ihr da seid,
um helfend ihm zur Hand zu geh`n,
mit Rat und Tat ihm beizusteh`n,
wie Christus es getan.
Nehmt euch des Nächsten an!

Nehmt auch Christus an!
Er hat für uns gelitten
und so nach Gottes Plan
das Heil für uns erstritten.
Denn er, der sich uns zugeneigt
und uns den rechten Weg gezeigt,
löst uns aus Teufels Bann.
Nehmt darum Christus an!

Nehmt den Herren an,
der gibt, wenn man ihn bittet,
und der mit Segen dann
uns reichlich überschüttet!
Denn seines Reiches Glanz erhellt
auch unsern Weg durch diese Welt.
Ihn preise jedermann!
Nehmt seinen Sagen an!

(16)
Zur Mittagsrast

Goldne Sonne strahle
uns zum Mittagsmahle!
Du schenkst Tanzen
bunter Farben.
Grün der Pflanzen,
Gelb der Garben
mischt sich mit des Himmels Bläue,
labt uns stets aufs neue.

Dank, Herr, dass du da bist,
uns am Tage nah` bist,
einen klaren
Himmel spendest
und Gefahren
von uns wendest,
dass du uns im Wort begegnest,
Trank und Speise segnest.

Gib zu unserm Werke,
Herr, Geduld und Stärke,
und verleih` uns
das Vertrauen:
"Du bist bei uns"!
Denn wir bauen
hier auf unserm Lebenspfade
ganz auf deine Gnade.









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(17)
Zum Feierabend

Herr, wir danken dir im Stillen
das du zu des Tages Last
uns die Kraft gegeben hast,
unsre Pflichten zu erfüllen.
Dank dir, Herr, dass du uns stütztest,
bei Gefahren uns beschütztest.

Dank für das, was wir vollbrachten,
und dass unser Werk gelang,
dass wir friedlich ohne Zank
heute unsre Arbeit machten.
Denn wir konnten dir vertrauen
und auf deinen Beistand bauen.

Wollte heute nicht gelingen,
was wir uns als Ziel gesetzt,
als erreichbar eingeschätzt,
konnten wir dies nicht vollbringen,
gib und Kraft, Herr, dies Versagen
auch mit Fassung zu ertragen!

Da uns nun der Sonne Schwinden
aus dem Tätigsein entlässt,
wollen wir des Tages Rest,
Herr, als dein Geschenk empfinden.
Gib uns Ruhe und Besinnen,
eh` wir morgen neu beginnen!







(18)
Es fängt schon an zu dunkeln

Es fängt schon an zu dunkeln,
und langsam kommt die Nacht.
Die ersten Sterne funkeln
und halten droben Wacht.
Sie zieh`n in stiller Runde
beständig ihre Bahn.
Uns sagt die Abendstunde:
das Tagwerk ist getan.
Der Tag ist nun zuende.
Die Unrast lässt uns los.
Wir legen unsre Hände
bedächtig in den Schoß.
Die Ängste und das Schwanken,
des Tages Müh` und Trott,
die Fülle der Gedanken,
wir tragen sie vor Gott.
Wenn wir uns so besonnen,
gebührt dem Herren Dank
für das, was wir begonnen,
und das, was uns gelang.
Er möge auch vergeben
und rechne uns nicht an,
wenn wir in unserm Streben
manch Unrecht heut` getan.
Was heute uns beschieden,
das haben wir bedacht.
So wünschen wir in Frieden
uns eine gute Nacht.
Der Herr der Lieb` und Treue,
er wehre Not und Plag`
und stärke uns aufs neue
auch für den nächsten Tag!


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(19)
Es ruh`n Hof und Haus

Es ruh`n Hof und Haus.
Der Tag klingt nun aus.
Halt` über dies Land,
Herr, segnend die Hand!

Wer schwach und verzagt,
von Krankheit geplagt,
den tröste allzeit
in Kummer und Leid!

Wir bitten dich, Herr,
Verzeihung gewähr`
für das, was uns quält,
weil wir heut` gefehlt!

So lasse uns nun
die Nacht friedlich ruh`n!
Bewahre uns hier
zum Leben bei dir!





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4. Laßt uns Gott preisen

(20)
Lasst uns Gott, den Herren, preisen

Lasst uns Gott, den Herren, preisen
jeden Tag, der neu. Beginnt!
Lasst uns immerzu beweisen,
dass wir froh und dankbar sind!
All sein Wirken, seinen Segen,
seine Güte und sein Wort
tragen wir auf unsern Wegen
in den Herzen mit uns fort.

Lasst uns Gott, dem Herren, danken,
froh den Menschen zugewandt!
Darum reichen über Schranken
wir dem anderen die Hand,
helfen denen, die gehemmt sind,
dass sie schauen Gottes Glanz,
und die Menschen, die uns fremd sind,
achten wir in Toleranz.

Lasst uns Gott, dem Herren, dienen!
So woll`n wir die Nächsten seh`n
und, wenn sie in Not sind, ihnen
helfend dann zur Seite steh`n,
ihrer Kot uns nicht versperren,
wollen uns mit ihnen freu`n
und gemeinsam unsern Herren
loben und ihm dankbar sein.

(21)
Der Herr hat uns in seiner Güte

Der Herr hat uns in seiner Güte
mit viel Schönem wohl bedacht.
Er hat mit Lenz uns Maienblüte
uns gestärkt und froh gemacht.
Auch Sommer, Ernte, Freudestunden
hat er uns stets zuerkannt,
und sind mit Freunden wir verbunden,
alles kommt aus seiner Hand.

So singen wir dem Herrn zu Ehren
ihm zu danken dieses Lied,
die wir von seiner Gnade zehren,
denen er ins Herze sieht.
Dem Herrn erklingen unsre Weisen,
der stets Trost und Hilfe ist.
Ihn lasst uns loben und ihn preisen,
der uns hilft und nicht vergisst!

So senden im Chor
wir zu Gottes Ohr
dies Loblied empor.








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(22)
Ich. bin im Herrn geborgen (Psalm 23)

Ich bin im Herrn geborgen.
Er ist mein Hirt`,
und er will dafür sorgen,
dass mir nichts mangeln wird.
Er zeigt mir frische Auen
und klaren Quell.
Voll Liebe und Vertrauen
Folg` ich ihm als Gesell.
Er führt auf rechtem Pfade,
stillt mein Begehr.
So zeigt er seine Gnade,
mein Hirt`, mein Gott und Herr.

Auch wenn ich einmal wander`
im finstern Tal
und finde beieinander
Beschwernis, Not und Qual,
so will ich nicht verzagen
in meinem Leid:
mein Hirte hilft mir tragen;
er hält den Trost bereit.
Und ist auch manchmal trübe
des Lebens Lauf,
so hellt mir Gottes Liebe
die düstren Stunden auf.

Vor Feindes Angesichte
lädt er mich ein,
in seinem Gnadenlichte
beim Mahl sein Gast zu sein.
Er schenkt mir viel mehr Gaben,
als ich geglaubt,
um mich damit zu laben;
er salbt mit öl mein Haupt.
Es ist nicht zu beschreiben:
er hat mich gern!
Drum werde ich stets bleiben
im Hause meines Herrn.

(23)
Herr, ich hab` in all den Jahren


Herr, ich hab in all den Jahren
deine Segenshand gespürt.
Wenn die Zeiten dunkel waren,
hast du sorgsam mich geführt.
Doch du hast auch angemessen
mir viel Schönes zugedacht,
hast die Freude nicht vergessen,
gabst mir Stunden, da man lacht.
Deine große Freundlichkeit
leitet mich durch meine Zeit.

Alles, was ich bin und werde,
aller Trost in Not und Pein,
alles Schöne dieser Erde
sind durch dich, mein Gott, allein.
Bleibe bei mir und begleite mich,
wohin dein Weg mich trägt!
Stehe schließlich mir zur Seite,
wenn die letzte Stunde schlägt!
So bin ich dann mit dir eins
in dem Reich verklärten Seins.
















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(24)
Auf allen Wegen

Auf allen Wegen
wirkt Gottes Hand,
streut reichen Segen
auf Stadt und Land.
Auf jeden Fall macht
Gott seinen Plan,
und seine Allmacht
beten wir an.

Herr, du bist durchs ganze Leben
für uns Schutz und Schild,
hast den Glauben uns gegeben,
uns mit Kraft erfüllt.
Du kannst alle Wunden heilen,
des sind wir gewiss.
Doch du führst uns auch zuweilen
durch die Finsternis.

Dein Wort, Herr, sei uns
Trost immerdar.
Bleibe du bei uns
in der Gefahr!
So geh`n wir grade
durch diese Welt,
denn deine Gnade
ist's, die uns hält.

(25)
Gott, Herrscher im strahlenden Glänze des Lichts

Gott, Herrscher im strahlenden Glänze des Lichts!
Durch dich fügt sich alles, doch ohne dich nichts.
Du lenkst die Gestirne im himmlischen Zelt,
bist Herr allen Lebens in unserer Welt.
Dein Wirken gestaltet das Meer und das Land.
Das Wohl und Gedeihen hältst du in der Hand:
Du stehst über allem in ewiger Macht
und spendest uns Trost in Bedrängnis und Nacht.
Du bist die Barmherzigkeit, welche uns liebt,
die göttliche Gnade, die Sünden vergibt.
Wir nennen dich "Vater", der alles versteht.
Dir gilt unser Loblied und unser Gebete

















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5. Besondere Anlässe

(26)
Ein Geburtstagsgruß

Der Gratulaten Schar
bringt beste Grüße dar,
wünscht dir zu aller Zeit
Glück und Zufriedenheit.
Auch fließe Sonnenschein
in deine Seele ein,
und blickst du himmelwärts,
erfülle Dank dein Herz!
Allzeit sei dir nicht fern
der Segen unsres Herrn!
Stets sei dir Gottes Näh`
ein Trost bei allem Weh!



















(27)
Zur Hochzeit

Spende, Herr, nun deinen Segen
diesem Paar, das sich vermählt!
Alles ist daran gelegen
als dem einzigen, das zählt:
Herr, bereite
sie in Gnade
und begleite
ihre Pfade,
dass der Lebensweg der zwei
dir stets wohlgefällig sei!

Wir erbitten und erflehen
für das Paar, das du vereint,
dass sie zueinander stehen,
wenn die Sonne mal nicht scheint,
dass bei Sorgen
sie sich stützen,
heut` und morgen
sich beschützen
und sie sich in Festigkeit
beisteh`n auch in schwerer Zeit.

Lass in ihren Herzen brennen
wahre Liebe und Versteh`n!
Lass sie sehen und erkennen,
wie das Leben reich und schön!
Halt` daneben
sie verbunden
im Erleben
froher Stunden,
dass sie glücklich sind manch Jahr
und dich preisen immerdar!



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(28)
Zur "Goldenen Konfirmation"

Herr, du hast uns wohl bereitet
für den Weg durch, unsre Zeit,
hast uns immerfort geleitet,
warst bei uns in Not und Leid,
hast viel Schönes uns gegeben,
schenkst uns Freude und Humor
und du gönnst uns hier im Leben
einen Blick zu dir empor.
Dafür sei in Wort und Sang dir,
Herr, unser Lob und Dank!

Führ` uns unsre Straße weiter,
denn du weißt ja, was uns frommt!
Bleibe unser Wegbegleiter,
wenn für uns das Alter kommt!
Lass uns einig sein hienieden
mit der Welt, die du uns schufst!
Nimm uns auf in deinen Frieden,
wenn du uns einst zu dir rufst!
Guten Ausklang uns gewähr`!
Darum bitten wir dich, Herr.











(29)
Zum Abschied (ein Requiem)

So rufst du, Herr, mich nun zu dir
am Ende meiner Tage.
0 öffne gnädig mir die Tür
zum Reich ohn` Not und Plage!
Du hast mir einst die Hand gegeben
und den Lebensweg gewählt.
Du warst mir Schutz und Schild im Leben
und vergabst, wenn ich gefehlt.
Du wachtest über mich hienieden:
Schenke mir nun Frieden!

Mein Gott, wenn ich bald vor dir steh`
und des Gerichtes Schranken,
so will ich doch, bevor ich geh`,
für deine Güte danken.
Viel Schönes ist mir hier begegnet,
Liebe, Freundschaft, Frohsinn, Glück.
Du hast mein Tagewerk gesegnet,
und du lenktest mein Geschick.
So nimm mich nunmehr voll Erbarmen
auf mit off`nen Armen!

So sage ich euch nun Ade,
da ich von hinnen scheide,
bis ich euch einstmals wiederseh`
im Gottesreich der Freude.
Verzeiht, kamt ihr durch mich zu Schaden!
Denkt an mich stets ohne Groll!
Zu dir, o Vater aller Gnaden,
komme ich nun demutsvoll:
Vergib mir gnädig meine Sünden,
lass mich Frieden finden!



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(30)
Zum Ende des Lebens

0 Herr, vergib,
wenn Schuld verblieb,
wenn ich gefehlt auf meinem Pfade!
Denn was nur zählt,
ist deine Gnade.






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(31)
Für frohe Stunden

Genießt vergnügt die frohen Stunden,
die uns die Freundschaft wohl beschert !
Dann bleibt ihr allezeit verbunden
mit Menschen, die euch lieb und wert.
In Heiterkeit zu feiern, schafft
uns neuen Mut und neue Kraft.

Wenn Witz, Humor und Frohsinn sprießen
und gute Laune überschäumt,
dann lässt das Leben sich genießen,
wie man`s im tiefsten sich erträumt,
und wir vergessen Frust und Streit
in Stunden froher Heiterkeit.

(32)
Freundeskreis in frohen Stunden

Freundeskreis in frohen Stunden
ist ein köstliches Geschenk.
Man vergisst die kleinen Wunden,
Arger, Hader und Gezänk.
So sei uns der Abend hier
solch ein Freudenelixier.








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(33)
Dem Lächeln eine Lanze brechen

Da man das, was einen plagt,
schmunzelnd manchmal leichter sagt,
ist auch solches wohlbegründet,
was man lächelnd uns verkündet.
So will ich vom Lächeln sprechen
und ihm eine Lanze brechen,
dass man seinen Wert erkenn`.
Es erscheint mir wichtig. Denn:

Arger gab`s zu allen Zeiten,
und man trägt Verdrießlichkeiten
und so manch Martyrium,
manchen Frust mit sich herum.
Und die Folge der Geschicht`:
Furchen - nicht nur im Gesicht!
Doh es schwinden manche Runzeln,
wenn man's fertig bringt zu schmunzeln,
und man kann so manche Tücken
durch ein Lachen graderücken.
Manchem Frust kommt man zuvor
durch das Zauberwort "Humor".
Er macht, dass die Welt nicht weint,
sondern schön und gut erscheint,
lässt durch Freude und durch Lachen
neue Lebenskraft erwachen,
wenn Probleme uns bedrängen,
und er kann uns aus den Fängen
der Verbissenheit befreien.
Denn wer lächelt, kann verzeihen.


















(34)
Freunde müssen sein

Wenn wir durchs Leben wandern,
dann sind wir nicht allein.
Ein jeder braucht den andern,
und Freunde müssen sein.
Schaut, dass bei allem Werken
man eines nicht vergisst:
Lasst andre mit euch merken,
wie schön das Leben ist !
Unser Leben, das wir leben,
unser Leben, das ist schön,
wenn wir eben danach streben,
andre Menschen zu versteh'n !
Denn im Leben, das wir leben,
haben wir nichts zu bereu`n,
sollt es eben sich ergeben,
dass sich andre mit uns freu`n.

Bei allem, was wir machen,
sei eines stets bedacht:
Es gibt nicht nur das Lachen,
auch Dunkelheit und Nacht.
Doch woran wir auch kranken
und was uns widerfährt:
Last für den Freund uns danken,
der sich in Not bewährt!
Unser Leben, das wir leben,
unser Leben, das ist schön,
wenn wir eben danach streben,
andre Menschen zu versteh'n !
Denn im Leben, das wir leben,
haben wir nichts zu bereu`n,
sollt es eben sich ergeben,
dass sich andre mit uns freu`n.

Sind auch die guten Tage
ins Leben rar gestreut,
so steht doch außer Frage,
dass man sich ihrer freut.
Mit Freunden froh verbunden,
wie man sie schätzt und ehrt,
genießt die schönen Stunden,
denn beide sind es wert !
Unser Leben, das wir leben,
unser Leben, das ist schön,
wenn wir eben danach streben,
andre Menschen zu versteh'n !
Denn im Leben, das wir leben,
haben wir nichts zu bereu`n,
sollt es eben sich ergeben,
dass sich andre mit uns freu`n.



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(35)
Ein Dank aus voller Kehle

Unser Leben ist nicht leicht.
Manchmal gibt es nichts zu lachen,
und eh` man ein Ziel erreicht,
hat man vieles durchzumachen.
Ob der Schwung uns mal verlässt,
ob uns Kümmernisse plagen,
eines steht dabei doch fest;
Mit Musik lässt sich`s ertragen !

Immer wieder gibt es Streit,
oft kriegt man sich in die Haare,
und so manche Bitterkeit
sammelt sich im Lauf der Jahre.
Ärgert uns was unterwegs,
schlägt uns etwas auf den Magen,
geht uns einer auf den Keks;
Mit Musik lässt sich's ertragen!

Doch es gibt auch manche Zeit,
da Humor und Freude sprießen,
da sich Lust und Heiterkeit
reichlich über uns ergießen.
Möchte man dann unbedingt
quasi Purzelbäume schlagen,
dann versammelt euch und singt:
Mit Musik lässt sich`s ertragen!

Senken wir auch ungetrübt,
wenn die Lieder gut geklungen,
derer, die mit uns geübt
und die froh mit uns gesungen
uns zur Freude und Gewinn!
Wenn wir darum "Danke!" sagen,
nehmt auch das gelassen hin:
Mit Musik lässt sich's ertragen!










(36)
Nicht leben wie ein Hund

Ein Kater auf dem Baume saß
und von der fetten Beute fraß.
Ein Hund sich zugesellte
und hundserbärmlich bellte.
Der Kater sprach: "Du Wicht
gönnst mir das Festmahl nicht?
Ich will genießen und
nicht leben wie ein Hund".

Ein Fliegerich fiel schreckensbleich
aus Unvorsicht in einen Teich.
Dort suchte eine Kröte,
ob sich was Gutes böte.
Der Fliegerich da schrie:
"Mein Freund, du siehst ja wie
das Schicksal mich verdrosch.
Drum schon` mich, sei kein Frosch!"

Ein Papagei hat sieh galant
durch sein Geschwätz den Mund verbrannt.
Da sprach zu ihm ein Rabe:
"Das kommt von dem Gehabe.
Sei nicht so vorlaut und
halt` lieber deinen Mund,
damit dir nichts entwisch!
Sei stumm drum wie ein Fisch!"

Ein Huhn, dem von dem Körnermahl
ein Spatz die besten Bissen stahl,
war offenbar ein Schwächling.
So kam es, dass der Frechling
dem Schnabelhieb entging,
denn er war viel zu flink.
So passt auf ihn der Satz:
"Er war frech wie ein Spatz".


Wer immer aufpasst wie ein Luchs
und dabei schlau ist wie ein Fuchs,
wer gegen Pech als Waffe
nur sagt: "Mich laust der Affe!",
anstatt, geht was verkehrt,
gleich meint, ihn tritt ein Pferd,
auch wie ein Schwein nicht frisst,
ein weiser Uhu ist.



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(37)
Das Lied der Amsel

Tirila. tirili,
tirila, tirili,
dies ist das Lied der Amsel.
Sie singt abends und früh
ihre Grußmelodie
in ihrem schwarzen Wamsel.
Sie singt heiter und froh
im Gebüsch irgendwo,
wetzt ihren gelben Schnabel.
Was sie singt, was erklingt,
was als Lied zu uns dringt,
das ist schon sehr passabel.

Wer mit frohem Gemüt
seinen Lebensweg zieht,
der macht mit ihr Bekanntschaft.
Ihr gebührt unser Dank,
denn ihr klarer Gesang
erfüllt Stadt, Dorf und Landschaft.
Sie ist nicht auf den Höh`n
im Gebirge zu seh`n,
nicht droben hoch beim Gamsel,
Sie belebt bei uns hier
auch das Gartenrevier
als guter Freund, die Amsel.

(38)
Das Fröschlein

Im Teiche sitzt ein Fröschlein,
macht auf und zu sein Göschlein
und denkt: "Du dumme Fliege,
pass auf, wenn ich dich kriege!
Du bist ein. fetter Happen.
Bekomm` ich dich zu schnappen,
so wunderst du dich sehr,
denn dann gibt`s dich nicht mehr."

Die Fliege denkt: "Du Dummer!
Du machst mir keinen Kummer.
Ja, wenn ich dich nicht sähe
und käm` in deine Nähe,
dann schnapptest du mich gerne.
Doch ich bleib` lieber ferne!"
Das Fröschlein sitzt nun da
und meint betrübt: "Na ja!"









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(39)
Gedanken eines Verseschmiedes
(ein Spiel mit Reimen)

Jeder, der was schreiben will
und nicht Stümper bleiben will,
möchte gern Gedichte machen
und derart Geschichte machen.
Wenn das Kunstwerk keimen soll,
sucht man, was sich reimen soll,
weil nicht richtig dichten kann,
wer die Kunst mitnichten kann.
Soll die Freude ungetrübt sein,
muss die Reimekunst geübt sein.
Will man sich nicht leimen lassen,
muss man oft das Reimen lassen,
und ein Reimwort auf den Honig
findet man ja sowieso nich`!
Sucht man etwas auf "Galaxis",
fehlt dazu oft jede Praxis,
und manch Menschlein, will es Verse,
hat dort die Achillesferse.
Man mag dann verbittert sein,
traurig und zerknittert sein.
Doch beschränkt man sich auf sein Fach,
wird die Sache klar und einfach,
weil man wieder essen kann
und den Frust vergessen kann,
was nun nicht mehr Kummer bringt,
sondern süßen Schlummer bringt.
Man zieht früh am Morgen los
und ist seine Sorgen los!

Wer hier voll bei Wachsinn ist,
merkt, dass dies nur Schwachsinn ist,
ohne Zweck und Sinn geschrieben,
einfach nur so hingeschrieben
ohne große Zielerei
quasi nur als Spielerei.
Der dies Werk verbrochen hat
und derart gesprochen hat,
bittet nicht um Huldigung
sondern um Entschuldigung,
dass man`s ihm nicht übel nimmt
und nicht einen Kübel nimmt,
um den Inhalt voll Verdrießen
über seinen Kopf zu gießen.
Denn dies wäre schauerlich
und auch sehr bedauerlich,
weil nichts aus sich machen kann,
wer nicht auch mal lachen kann.

(40)
Schilder

Viele Schilder stehen stumm
auf den Straßen hier herum,
machen keinerlei Trara,
stehen nur so einfach da,
wissen nicht, was denn ihr Zweck ist
und was ist, wenn mal eins weg ist,
fragen nicht nach dem "Warum",
stehen da ganz still und stumm.

Viele Schilder stehen stumm
auf den Straßen hier herum.
Einst als Samen ausgestreut,
wuchsen sie im Lauf der Zeit,
zeigen sich in voller Blüte,
stehen da als "Ge?lerhüte",
und die Obrigkeit gibt acht,
ob sich jemand strafbar macht.

Viele Schilder stehen stumm
auf den Straßen hier herum.
Sie entwickeln mit der Zeit
ein Gespür von Wichtigkeit,
und so tragen sie die Bürde
ihres Daseins voller Würde.
Deshalb steh`n sie stolz, doch stumm
weiterhin bei uns herum.





















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(41)
Setzt man ein Fest fest

Setzt man ein Fest fest,
stellen die Gäst' fest,
dass man direkt schmeckt,
wie gut der Sekt schmeckt.

Bann sitzen wir hier
mit unserm Bier hier,
und soll es fein sein,
kann es auch Wein sein.

Ob man nun nicht spricht,
ob mit Gewicht spricht,
es schweigt der Saal mal,
gib`s ein feudal Mahl.

Man isst noch mehr leer,
isst das Dessert leer,
und ist der Schmaus aus,
geht man nach Haus. Aus!






(42)
Forschers Marsehlied

Wir widmen uns Problemen mit aller imsrer Kraft. Was wir auch unternehmen, es dient der Wissenschaft. Wir suchen, mit Ideen und mit viel Phantasie den Weltlauf zu verstehen und seine Harmonie.
Wir tragen in den Händen
die Technik unsrer Zeit.
Viel Schweiß und Geist verschwenden
wir in Beharrlichkeit.
Der Wissenschaft ergeben
erforschen wir die Welt
uns alles, was das Leben
erleichtert und erhellt"
Wir denken und wir sinnen und stellen unsern Mann, um Wissen zu gewinnen, das allen nützen kann. Wir "bringen neue Waren, wie Porscherdrang sie schuf. Darin sind wir erfahren, dies ist unser Beruf.
Wir tragen in den Händen
die Technik unsrer Zeit.
Viel Schweiß und G-eist verschwenden
wir in Beharrlichkeit.
Der Wissenschaft ergeben
erforschen wir die Welt
und alles, was das Leben
erleichtert und erhellt.



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(43)
Zur Pensionierung

Du hast gelernt zu denken,
Hast Fragen angepackt,
darin dich zu versenken,
hast manche Nuss geknackt
und manch Problem bezwungen,
hast - war dies auch nicht leicht -
dein Großhirn ausgewrungen.
Doch du hast was erreicht.

Dann wirst du fünfundsechzig,
und plötzlich stellst du fest:
Dies Lebensalter rächt sich,
weil man dich ziehen lässt.
Man gibt dir gute Noten.
Man sagt: "Es war sehr schön!"
Dann drückt man dir die Pfoten,
und danach kannst du geh`n.

Du fühlst dich etwas komisch,
ins Nichts hinabgetaucht.
Dann denkst du ökonomisch:
"Du wirst nicht mehr gebraucht".
Du musst nichts mehr beweisen,
lebst in Beschaulichkeit,
gehörst zum "alten Eisen".
Das ist der Lauf der Zeit!

(44)
Ein Physiker im Ruhestand

Ich hab` einst zu manchen Themen
Theorien aufgespannt.
Nun genieß` ich den bequemen,
wohlverdienten Ruhestand,
bin dabei, Musik zu schreiben,
mache häufig ein Gedicht,
aber noch Physik zu treiben,
daran denke ich meist nicht.
Denn so lautet ja die These:
"Hast du dich zur Ruh` gesetzt,
üb` dich in Ph.ysik-Askese ! "
Dies sind meine Pflichten jetzt.
So bin ich vom harten Streben
im Beruf schon weit entfernt,
tue mancherlei im Leben,
doch nicht das, was ich gelernt.













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(45)
Im Wechsel der Jahreszeiten

Frühling, Sommer, Herbst und Winter
sind nur Narnen. Nichts dahinter!
So vertrete ich die These:
Jahr für Jahr derselbe Käse!
Wird es Frühling laut Kalender,
ist dies noch kein Wetterwender.
Während wir auf Sonne harren,
hält der Winter uns zum Narren.
Zeigt das Wetter schließlich "Mai",
dann ist dieser längst vorbei.
Wenn wir auf den Sommer warten,
diesen schönen sonnig-zarten,
zeigt er sich in fahler Blässe,
wolkenreich mit kühler Nässe.
Auch der Herbst macht keinen Spaß.
Teils zu trocken, teils zu nass
zeigt er, dass auch er was lernte,
und vermasselt uns die Ernte.
Bleibt der Winter, der in Fülle
glänzen soll als Schneeidylle!
Doch der schöne Winterwald
ist nur frostig-kahl und kalt.
Ringsumher in Land und Stadt
Ist`s nicht weihnachtlich, nur glatt,
und die Autos weit und breit
rutschen durch die Jahreszeit.
Mit der Kälte im Gedärme
sehnt man innig sich nach Wärme.
Gerne man den Prust vergisst"
wenn's nur endlich Frühling ist.
Zieht uns dieser Wunsch in Bann,
fängt das Lied von vorne an.

(46)
Man lebt so oder so!

Mancher Mensch denkt nur ans Raffen
mit dem Ziel, was anzuschaffen,
weil ja nur - so sagt er glatt -
der was ist, der auch was hat!
Was ihm so ins Auge sticht,
das muss her. Er zögert nicht,
hortet manche Utensilien,
Wertpapiere, Immobilien.
Was der Mensch zu brauchen glaubt,
wird gesucht und aufgeklaubt.

Wer dagegen sich was dichtet,
aufs Gemüt sein Trachten richtet,
wer nicht hastet kreuz und quer,
sondern strahlt von innen her,
wer im täglichen Gewühl
nicht verzichtet auf Gefühl,
der singt heiter wie Kanarien
lebensfroh beschwingte Arien.
Denn der Menschenseele Charme
macht den reich, der sonst wohl arm.

Bei solch krassen Gegensätzen
ist es schwierig abzuschätzen,
wie man sinnvoll sich verhält
und wie man die Weichen stellt.
Glück kommt nicht durch Geld allein,
aber Hunger soll nicht sein.
Doch ein kluger Lebenswanderer
greift nicht in die Taschen anderer.
Wer sich so zum Leben stellt,
geht zufrieden durch die Welt.


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(47)
Wie wird man ein berühmter Maler ?

Wer, was rings herum geschieht,
mit dem Blick des Malers sieht,
wer die Welt in Stadt und Land
auf Papier und Leinwand bannt,
wird aus vielfältigen Gründen
irgendwie Beachtung finden.
Mancher seiner Nachbarn strahlt:
"Sieh mal an, der Mensch, er malt!" -

Ünserm Künstler macht es Spaß,
und er malt so dies und das.
Wird des Bildes Gegenstand
dann zuweilen nicht erkannt,
grübelt man verzagt und still,
was das Bild wohl sagen will.
Auch gibt`s manchen, der da grunzt:
"Dies ist halt moderne Kunst!",
und mit heil`ger Scheu beguckt
man das Phantasieprodukt. -

Man vermeidet dies letztendlich,
malt der Künstler gegenständlich.
Denn es ist ein andres Lied,
wenn man ohne Zweifel sieht:
Dieses Ding da ist ein Gaul,
und das hier ist Onkel Paul!
Doch auch dies wird kritisiert.
Denn man meint leicht indigniert,
dass die ganzen Malereien
einfach nichts als Fotos seien, -

Unsres Malers Kunstgewissen
fühlt sich hin- und hergerissen,
und er merkt: anstatt zu leiden,
ist es klug, sich zu entscheiden.
So malt er, wie`s ihm gefällt,
und pfeift auf den Rest der Welt.
Dann sagt man: "Er hat Profil
durch den typisch eig`nen Stil". -

Seitdem gilt er weit und breit
als ein "Großer" unsrer Zeit.

(48)
Der Pullunder

Wenn man auch gern Pullunder trägt,
gibt*s etwas, das mich sehr erregt.
Sie sind zwar leicht und recht bequem,
doch treffe ich auf ein Problem.
Welch Farbe du genommen hast,
es gibt stets wen, dem es nicht passt'
ES ist schon irgendwie verhagelt!
Man wird politisch festgenagelt.
Ob schwarz, ob rot, ob gelb, ob grün,
du wirst gleich wildentsohlossen-kühn
ob deiner Kleidung streng gemustert
und einer Richtung zugeschustert.
Auch jeder Bayer sieht genau
in seinen Banner stete das "Blau".
Sogar die Farbe "Violett"
steckt sich die Kirche ans Jackett,
und "Purpur" passt, wenn wir ihn wählen,
nur Königen und Kardinalen.
Dass man statt dessen "Braunes" trage,
kommt sowieso nicht mehr in Frage,
So denke ich voll Schmerz und Qual:
"Gibt`s eine Farbe, die neutral?"
Es überkommt mich siedend heiß;
Es bleibt am Ende nur das "Weiß",
eventuell auch noch das "Grau".
Dabei weiß man ja nicht genau,
ob diese Überrete man
als rechte "Farben" zählen kann.
Daher erklär` ich kummervoll!
"Ioh weiß nicht, was ich machen soll! -
So ist das Fazit der Geschichte,
dass auf Pullunder ich verzichte.










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(49)
Der Pullunder (Kurzfassung)

Man erlebt so manches Wunder
mit den Farben der Pullunder.
Denn es habe, was man trägt,
die Gesinnung bloßgelegt.
Deshalb ist es wohl das beste:
Man hat eine "Weiße Weste".
So wird man nicht unberechtigt
falscher Denkungsart verdächtigt.








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(50)
Der Apfelbaum

Im Garten steht ein Apfelbaum
und wartet auf dem Mai.
Dass er noch lebt, bemerkt man kaum,
denn er ist blätterfrei.
Er steht so starr und trocken da,
als sei er abgestorben,
und keine Bienenschar ist nah,
die ihn sonst oft umworben.

Doch sieh, am Baume regt sich was !
Er spürt den nahen Mai.
Die Blätter sprengen das Gelass
und machen sich rasch frei.
Doch bald sind auch die Blüten da
und schaffen weißes Glänzen.
Man staunt, wie schnell all dies geschah,
genießt es ohne Grenzen.

Der Baum steht da in aller Pracht,
und mancher eilt herbei
mit seiner Kamera und macht
von ihm ein Konterfei.
Jedoch dem Baum ist dies egal;
er wartet auf die Bienen,
die zur Bestäubung jedes Mal
in großer Zahl erschienen.


Die Zeit eilt fort, der Lenz vergeht.
Längst ist es nicht mehr Mai.
Ein neues Bild des Baums entsteht.
Das Blühen ist vorbei.
So mancher kleine Fruchtansatz
erscheint schon an den Zweigen
und füllt allmählich seinen Platz
im großen Erntereigen.

Das Jahr verstreicht und wird schon schlapp.
Die Ernte ist vorbei.
Der Baum wirft seine Blätter ab
und wartet auf den Mai.
Bald ist er kahl wie ehedem;
er landet still im Hafen.
Dort macht er es sich dann bequem,
den Winter zu verschlafen.












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(51)
Mailied

Die Sonne lacht
in Maienpracht.
Es blühen Feld und Auen.
Die Welt erstrahlt
wie buntbemalt.
0 welche Lust zu schauen !

Es singt und schallt
im grünen Wald.
Es klingt ein leises Rauschen.
Es sprudelt hell
der klare Quell.
0 welche Lust zu lauschen!

Wie kann das Bild,
das sich enthüllt,
Gemüt und Herz erheben!
Das jauchzt und singt
und klingt und springt.
0 welche Lust zu leben!

(52)
Am Abend

Die holde Sonne neigt sich
mit Macht dem Grunde zu.
Das erste Sternlein zeigt sich
und leuchtet uns zur Ruh`.

Die Vögelein verstummen.
Die Blumen schlafen ein.
Nur noch ein leises Summen
ertönt im Abendschein.

Die letzten Bienen fliegen
im späten Blütenduft,
und nur die Mücken wiegen
sich in der lauen Luft.

Die Bäume wispern leise.
Sie summen sanft und sacht
uns eine Schlummerweise
und flüstern: "Gute Nacht'".


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(53)
's ist Frühling

Es ist wieder mal so weit:
es ist Lenz und Blütezeit!
Schon in aller Morgenfrühe
gibt sich die Natur viel Mühe,
präsentiert sich als Idylle
voller Duft und Farbenfülle.
Ziemlich plötzlich im Hau-Ruck
steht die Welt im Blütenschmuck.
Jede Blume, jeder Strauß
sagt: "Seh` ich nicht himmlisch aus?"

Auch so manche nette Maid
hüllt sich in ein fesches Kleid,
zwängt den Fuß in einen Schühling,
- denn das macht man so im Frühling -,
setzt letztendlich zur Verschönung
auf das edle Haupt als Krönung,
dass es schmücke, nicht verhüll`,
eine Kreation aus Tüll,
tritt graziös dann vor das Haus
und denkt: "Na, wie seh` ich aus?"

Anders ist es "bei dem Mann.
Ihn steckt Frühlingslust nicht an.
Er denkt an die vielen harten
Stunden Schufterei im Garten.
Haus und Zaun sind anzustreichen.
Auch dem kann er nicht entweichen.
Er braucht seine ganze Kraft,
dass er wieder Ordnung schafft.
Trüb zieht er die Stirne kraus;
"Das sieht hier ja heiter aus!".

Doch bei aller Schufterei
ist doch deutlich: "es wird Mai!".
Deshalb ist es unvermeidlich:
auch der Nörgler freut sich leidlich.
Dass die Frühlingslüfte wehen,
kann ja niemandem entgehen,
denn der Lenz zieht irgendwann
jeden wohl in seinen Bann.
Bei solch Farbenaugenschmaus
hält man auch das andre aus.

(54)
Gute Wünsche zur Hochzeit

Ihr habt auf dem Weg durchs Leben
manches Schöne schon entdeckt.
Aber ihr habt wohl daneben
auch schon Hiebe eingesteckt.

Doch der Mut blieb ungeheuer,
und so seid ihr startbereit
für ein neues Abenteuer:
für den Lebensweg zu zweit.

Unser Wunsch, ist ohne Präge,
dass ihr beiden euch versteht
und durch viele schöne Tage
nunmehr auch gemeinsam geht,

dass die Liebe euch verbindet
und besonders euch vereint,
wenn die Heiterkeit entschwindet
und die Sonne mal nicht scheint.

So beginnt nun euer Wandern,
nehmt euch freudig bei der Hand!
So hält einer stets den ändern.
Dies ist rechter "Ehestand"!





















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(55)
Gute Wünsche

Stetig führt der Weg uns weiter.
Jeder Tag ist gut und schön,
wenn wir unverzagt und heiter
uns`re Lebensstraße geh`n.
Blicken wir getrost nach vorne
und voll Dankbarkeit zurück!
Sprechen wir kein Wort im Zorne,
aber halten wir das Glück!
Zählen wir die frohen Stunden
und vergessen Müh' und Qual.
Bleiben Freunden wir verbunden,
ist die Welt kein Jammertal.





(56)
Die Spur des Lebens

Unaufhaltsam läuft das Leben,
jeden Tag ein kleines Stück,
und es bleibt von unserm Streben
eine Spur am Weg zurück.
Trotz der Jahre, die verflogen,
uns die Zeit nicht niederbeugt,
wenn die Spur, die wir gezogen,
unser Wirken froh bezeugt.

Es ist nicht der eig`ne Nutzen,
der am Ende von uns bleibt.
Eigensinn und Neid beschmutzen
nur das Bild, das uns beschreibt.
Was an Freundschaft wir gespendet,
was aus Liebe wir getan,
bleibt, wenn unser Weg vollendet,
Fazit uns`rer Lebensbahn.


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7. Anhang: Gemischtes

(57)
Das Gehirn braucht Urlaub

Wir haben in den Schädeln
so mancherlei Ideen,
wenn wir nur darauf sehen,
sie richtig einzufädeln.

Wir bauen dann mit diesen
uns neue, schöne Welten,
wo nicht Gesetze gelten,
die uns den Tag vermiesen.

Wenn wir nicht übertreiben,
wenn wir beim Phantasieren
uns nicht zu sehr verlieren
und auf dem Teppich bleiben,

dann kann man Geist und Sinnen
beruhigt "Urlaub" geben,
dass sie in Wolken schweben
und ihre Fäden spinnen.

Sie kehren dann gekräftigt
zurück aus jener Weite
und stehen uns zur Seite
bei dem, was uns beschäftigt.

(58)
Gedanken über das Denken

Ss gibt mancherlei Probleme,
die man ständig meistern muss,
komplizierte und bequeme.
Dies hält das Gehirn in Fluss.

Meistens sind wir flott und rege,
sind der Lösung ziemlich nah.
Doch oft ist das Denken träge.
Manchmal ist es gar nicht da.

Dann bleibt eins nur, so geartet,
wie es einem Weisen frommt:
Man döst vor sich hin und wartet,
bis das Denken wiederkommt.











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(59)
Wir sammeln Komponisten

Kaum was klingt wohl so zart
wie Musik von Mozart.
Auch weicht viel des Grams,
hört man was von Brahms.
Doch. ist nicht zum Schwofen
etwas von Beethoven.
Da macht's wohl was aus,
walzt man froh mit Strauß.
Auch braucht keine Schminke
Schlagerkost von Lincke.
Doch so mancher Streber
hält sich mehr an Weber.
So ist auch kein Buhmann
unser Robert Schumann,
Stört`s da, dass auf "Schuber!"
sich nichts reimt als "Hubert"?
Wen man nicht vergisst,
ist dagegen Liszt.
Auch bleibt Wastl Bach
im Gedächtnis wach.
Da kommt Telemann
nicht so nah heran.
Fühlt man dann modern,
nennt man Gershwin gern.
Auch erklingt mit Glory
Bernsteins "Westside Story".
Doch eh` wir uns quälen,
Namen aufzuzählen,
und beim Wortverbiegen,
Leute Zahnweh kriegen,
soll's uns nicht verdrießen,
den Exkurs zu schließen.

(60)
Was man im Frühling singt

Fast alle Vogel sind schon da.
Man stellt dies fest und sagt: "Aha!".
Mit heiter-seligem Verlangen
spürt man: "Der Winter ist vergangen"
und merkt: "Nun will der Lenz uns grüßen",
um uns den Alltag zu versüßen.
Mit Freuden hat man es vernommen,
denn "bald ist ja der Mai gekommen.
Wie alle Jahre heißt`s erneut:
"Geh` aus, mein Herz, und suche Freud`!" .
So rufen wir als voller Brust:
"Das Wandern ist des Müllers Lust".
Daheim hält man es nicht mehr aus,
es zieht zum Städte uns hinaus.
Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
den treibt`s zum Wandern und zum Reisen,
im "Krug zum grünen Kranze" dann
labt sich der müde Wandersmann.
Er zieht Bilanz, wie man`s so macht,
sagt: "Guten Abend, gute Nacht!"












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(61)
Das Chorkonzert
Es beißt: "Man gibt wo ein Konzert;
das sei gewiss des Hörens wert."
Auch weiß man, wer es einstudiert
und dass man intensiv probiert.
Dann schritt man voller Schwung zur Tat,
denn überall hängt ein Plakat.
Man liest es, denkt in seinem Sinn:
"Das wäre etwas!" und geht hin.
Man sitzt gespannt und frohgesinnt,
und wartet drauf, dass es beginnt.
Dies wird dann dadurch angezeigt,
dass sich der Dirigent verneigt.
Er dreht sich um voll Ungeduld,
klopft mit dem Stöckchen auf sein Pult.
Dann reckt er sich und wird ganz groß,
und jeder weiß: "Jetzt geht es los'".
Die Stille ist bedeutungsschwer,
im Saale hustet keiner mehr,
weil jeder nur noch daran denkt,
dass der da nun den Taktstock senkt.
Der Chor setzt auf dies Zeichen ein.
Das kann dann laut auch leise sein,
ganz wie der Dirigent es will,
und winkt er ab, dann bleibt es still.
Durch den Sopran und durch den Alt
gewinnt das Ganze dann Gestalt.
Mal singt der Bass, mal der Tenor,
mal singt man einzeln, mal im Chor.
So wird ein Kunstwerk produziert,
das alle Hörer fasziniert.
Es klingt Musik und schreitet fort
bis hin zum großen Schlussakkord.
Der Dirigent verneigt sich leicht,
um anzudeuten, dass es reicht.
Wenn das Konzert gefallen hat,
dann findet wohl auch Beifall statt,
der anschwillt und dann leicht verrinnt,
weil ja die Hörer höflich sind.
Bald leert der Saal sich wesentlich,
und auch die Sänger tummeln sich.
Verklungen ist der Schlussapplaus,
und alle gehen still nach Haus.

(62)
Arger in der Morgenstunde

Die Sonne ist noch nicht recht wach,
da brechen Vögel schon ihr Schweigen.
Sie machen stimmgewaltig Krach
auf Dächern sitzend und auf Zweigen.
Ringsum das Land erfüllen sie
mit Zirpen und mit Tirili.

Wer zu der Zeit noch schläfrig ruht,
ist sauer wegen dieser Störung,
gerät zunächst etwas in Wut
und steigert sich dann in Empörung.
Denn man versteht wohl, dass man schnaubt,
wenn man uns unsres Schlafs beraubt.

Das Ganze ist sehr ärgerlich,
macht es den Vögeln auch Vergnügen.
Dem Schlafgestörten bleibt nur,
sich ins Unvermeidliche zu fügen.
Man resigniert daher und lauscht,
als sei man vom Gesang berauscht.
Dagegen der, der Vögel liebt,
freut sich, wenn es da zirpt und piept.


















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(63)
Wenn man einen Garten hat

Ein blumenreicher Garten
ist wahrlich ein Genuss,
wenn wir auch kaum erwarten,
was man da machen muss.

Die Blumen sind zu säen.
Die Sträucher brauchen Schnitt.
Der Rasen ist zu mähen.
Oft düngt man ihn gleich mit.

Den Garten muss man gießen.
Was stört, wird ausgerauft.
So wird hier das Genießen
doch ziemlich hart erkauft.




(64)
Selbstgepflückte Beeren

Ich saß vor einer Schüssel
mit saftig-süßen Beeren
und spitzte meinen Rüssel,
um diese zu verzehren.

Da sprach ein Mann, der zusah,
wie mich das Mahl ergötzte,
und der dies nicht in Ruh` sah:
"Das ist ja wohl das Letzte!

Wie kann man nur so prassen!
Das macht mich ganz benommen.
Man kann das Zeug in Massen
auf jedem Markt bekommen." -

Ist der ein kluger Esser,
der sich am Markt bestückte?
Mein Obst schmeckt sehr viel besser,
weil ich es selber pflückte!



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(65)
Eine Erkenntnis

Wer sich oft ärgert, schimpft und bellt,
weil ihm stets irgendwas missfällt,
dem wird so mancher Tag verleidet;
auch merkt er kaum, dass man ihn meidet,
weil man dem, der nicht Spaß versteht,
sehr gerne aus dem Wege geht.

Doch ist man mit Humor bestückt,
dann gibt es vieles, was uns glückt.
Man muss nicht trüb durchs Leben hetzen,
denn man hat Freunde, die uns schätzen.
Humor, mit Freundlichkeit gepaart,
das ist die rechte Lebensart.















(66)
Ein Witz ist auch was wert


So manchen Aufwand wendet
man an die Grübelei,
Doch ist der Tag beendet,
dann hat das Denken frei.
Es streift dann irgendwie
durchs Land der Phantasie.

Dem freien Geist gefiel es
stets bei der Streunerei.
Denn mancherlei Skurriles
erlebte er dabei.
Das wird zurechtgestutzt
als "Kalauer" benutzt.

Auch findet man Ideen,
ein Scherzwort, ein Bonmot.
Wenn Reime dann entstehen,
ist man darüber froh
und ruft, wenn man erwacht:
"Ich hab` ein Lied erdacht".

Kommt jemand unvermittelt,
dem all dies nicht gefällt,
das "Denkragout" bekrittelt
und es für Schwachsinn hält,
der sei also belehrt:
Ein Witz ist auch was wert!



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(67)
Ein Vierzeiler

Selten hat man Grund zur Klage
- höchstens mal so dann und wann -,
wenn man trotz des Frusts vom Tage
heiter bleibt und lächeln kann.






(68)
Ein Armutszeugnis


Ich klage meine Nöte:
Ich bin nun mal kein Goethe,
der edle Dichtkunst böte,
die Herz und Sinn erhöhte.
Bevor jemand erröte,
sein böser Blick mich töte,
schluck lieber ich die Kröte
und bleib` ein "Schmalspur-Goethe",
wenn ich aufs Reimen flöte.



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(69)
Wir haben einen Tick

Wir haben einen Tick:
Wir wollen etwas dichten,
denn das erscheint uns schick.
So suchen wir Geschichten,
die wir dann mittels Reinen
gekonnt zusammenleimen.

Doch eins ist uns verhasst:
Wenn es zu manchen Dingen
kein Reimwort gibt, das passt.
Man kann sein Hirn auswringen,
wir kriegen kein Ergebnis
und kein Erfolgserlebnis.

Das raubt uns uns`re Ruh`,
wie etwa bei dem Honig.
Denn einen Reim dazu
entdeckt man sowieso nich`.
Da hilft auch kein Gegrübel.
Es ist schon ziemlich übel!

Das ist des Dichtens Preis.
Dem müssen wir uns beugen,
dass wir bei allem Fleiß
kaum Geistreiches erzeugen,
aus unseren Ideen
nur Kalauer entstehen.

(70)
Feierabend der Wichtel

Man hört in Geschichten
von uns kleinen Wichten,
dass wir schaffen und viel tun
und nur sehr selten ruh`n.

Doch sind diese Kunden
völlig frei erfunden,
weil selbst hier niemand vergisst,
wann Feierabend ist.

Dies ist auch für uns die Zeit
für Humor und Fröhlichkeit.
Man sieht uns im Kreis der Zechen.
Elfen schenken ein,
und wir schwenken uns`re Becher
voller Beerenwein.

So ist unser Lehen
mit viel Spaß umgeben.
Es fließt nicht nur so dahin.
Das gäbe keinen Sinn.

Nach des Tages Mühen
darf die Freude blühen.
Wir sind aufgeräumt und froh.
Bas ist bei Wichtein so.






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(71)
Unser Gesangverein

Uns Freunden vom Gesangverein
fällt ständig was Verrücktes ein.
Die Lust zu tollen Streichen
ist unser Markenzeichen,
und wenn ein Scherz gelingt,
dann macht uns das beschwingt.

Uns Freunden vom Gesangverein
fällt auch mal ein Geburtstag ein.
Ein Ständchen wirkt beträchtlich,
bringt man es mitternächtlich.
Ist da auch wer empört,
das hat uns nie gestört.

Wir Freunde vom Gesangverein,
wir können auch ganz artig sein
und singen brav und bieder
romantisch-schöne Lieder
aus voll-geschwellter Brust.
Das ist dann Sangeslust.

Wir Freunde vom Gesangverein,
wir lassen Fünfe grade sein,
genießen unser Leben,
so wie es uns gegeben.
Denn wir sind ja ein Chor
voll Frohsinn und Humor.

(72)
Der Denker
Da war ein Kopfarbeiter,
der liebte Rätsellösen.
Dies hielt er für gescheiter,
als vor sich hinzudösen.
Er machte sich`s bequem
in manchem Denkproblem.

Er ließ die Phantasien
und seine Denkansätze
an sich vorüberziehen.
So fand er manche Schätze,
die er dann mit Bedacht
auch zu Papier gebracht.

Zwar wurden die Ideen
dann irgendwie betrachtet,
doch wohl nicht gern gesehen
und weiter nicht beachtet.
So ruhen sie schon lang
bequem in einem Schrank.




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(73)
Der Computer

Bei mir steht ein Computer
erwartungsvoll im Eck.
Was man ihm sagt, das tut er.
Das ist sein Lebenszweck.

Wenn Pause irgendwann ist,
dann hat er nichts zu tun.
Er wartet, bis er dran ist,
und denkt: "Was ist denn nun?"

Er hofft etwas verlegen,
dass man ihm Futter streut.
Kommt man ihm nicht entgegen,
so wartet er noch heut`.








(74)
Wer schimpft da?

Es gibt so manche auf der Welt,
die über alles motzen,
weil ihnen ständig was missfällt.
Ich finde die zum Kotzen!

Wenn einiges auch Ärger macht,
es gibt so manches Schöne,
das uns ringsum entgegenlacht.
Was soll da das Gestöhne?

Man hat die Sonne, die uns scheint.
Man hört die Vogel singen,
und ist mit Freunden man vereint,
lässt dies die Seele schwingen.

Drum nehmt, was euch das lieben schenkt!
Zählt nur die heit`ren Stunden!
Dann wird die Bitterkeit verdrängt,
der Arger überwunden.

So stelle ich das Motto vor:
Bewahrt euch Frohsinn und Humor!


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(75)
Bin ich alt?

Man ist schon leicht verschlissen,
kommt langsam in die Jahre,
und mancher meint: Inzwischen
sei man wohl "Wegwerfware".

Dem halte ich entgegen,
dass dies durchaus nicht wahr ist.
Man kann noch viel bewegen,
wenn man im Kopfe klar ist.

Man spürt noch keine Schranken,
durchdenkt man manche Themen,
wobei dann die Gedanken
im Hirn Gestalt annehmen.

Ich sitz` beim Abendlichte
daheim vor meinem Glase,
erdenke mir Gedichte
und bohre in der Nase.















(76)
Der Urgroßmutter

Ob. es uns passt, ob es missfällt,
termingerecht kommt man zur Welt,
erlebt dann ein paar wunderbare
und frohe Kind- und Jugend Jahre.
Doch schließlich heißt es frank und frei,
dass Man nunmehr erwachsen sei.
Dann geht der Tanz erst richtig los:
man heiratet, zieht Kinder groß,
man ist bemüht, vor allen Dingen
den Sprösslingen was beizubringen.
So mischt sich Freude mit Verdruss
vom Babyschrei bis Schulabschluss.
Dann wiederholen sich die Faxen:
Auch Kinder werden mal erwachsen,
und ehe man sich recht versieht,
kräht schon ein Enkel forsch sein Lied.
Dann denkt man leicht sentimental:
Das hatten wir doch schon einmal!
Man sieht den Zuwachs ja recht gern,
doch bleibt man lieber in der Ferne
und schaut bedächtig und in Ruh`
dem Treiben seiner Enkel zu.
Man weiß ja: Alles ist in Butter`
Dann ist man plötzlich "Urgroßmutter".
Wenn dies auch gleichsam logisch ist,
so spürt man leichte Hinterlist
und denkt bei sich wohl leicht verwundert
"Ich komme mir fast vor wie hundert`!"
Dann nimmt man` s mit Gelassenheit,
genießt mit Fassung seine Zeit,
geschätzt, als Mittelpunkt der Sippe,
als fester Kern, als Ihr Gerippe.



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(77)
Eine kleine Aufmunterung

Was man erlebt, betrübt und froh,
war in der Welt schon immer so,
und zieht ins Leben man hinaus,
macht man für sich das Beste draus.





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(78)
Ein Gruß an die Senioren

Man sitzt auf seinem Altenteil
und freut sich seiner Tage.
Denn man fühlt sich noch weithin heil
und spürt nicht Grund zur Klage.
So sieht man, wenn man dies bedenkt,
fast Jeden Tag als "neu geschenkt".

Dann sagt man sich: "Mir geht es gut!
Was soll mich schon verdrießen?
Denn was sich so am Tage tut,
ist wert, es au genießen."
Wenn es auch manchmal Arger gibt:
Wer heiter bleibt, der ist beliebt.

So wollen wir im "Altenclub"
uns freundschaftlich begrüßen
und uns besinnlich Schub bei Schub
die Zeit, die bleibt, versüßen
als friedlich - freundlicher Verein.
Das soll nun unser Motto sein.

(79)
Ein Glas Wein

Den Wein in meinem Glase
sitz` ich auf dem Balkon.
Der Duft steigt in die Nase,
versetzt mich in Ekstase.
So trinke ich davon.

Der Wein rinnt durch die Kehle.
Das tut mir richtig gut.
Es ist, als ob der Seele
er aufmunternd empfehle:
"Bleib' immer wohlgemut!".

Wie jedem, der dies so sah,
genügt ein Wort mir nicht.
Ich seh` die Welt in Rosa,
verzichte auf die Prosa
und schreibe dies Gedicht.
Prost !




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(80)
Über das Vergessen

Mancher ist darauf versessen,
was nicht schön war, zu vergessen.
Wenn ihn irgendetwas kränkte,
was man schwer verdauen kann
und ihm keinen Frieden schenktet
dann verdrängt er`s irgendwann
und vergisst
voller List,
was ihm so zuwider ist.

Anders liegt der Fall indessen,
wenn wir Namen leicht vergessen.
Wenn uns jemand wo gewahr wird,
dann erkennt man ihn zumeist.
Doch was ist, wenn uns nicht klar wird,
wie der Mensch dort denn nun heißt?
Man spricht dann
diesen Mann
lieber überhaupt nicht an.

So hat jeder wohl Malessen
mit dem Merken, dem Vergessen.
Findet man dies nicht zum Lachen,
geht man mit sich ins Gericht,
um sich ständig klarzumachen,
was " vergessbar " ist, was nicht.
Dies entspricht
klarer Sicht
und hält uns im Gleichgewicht.

(81)
Wenn man vergisst


Es ist wohl vermessen,
Namen und Adressen
einfach zu vergessen.

Besser ist's indessen,
all das zu vergessen,
was wir ausgefressen.

Üns`ren Interessen
nützt es auch, Malessen
möglichst zu vergessen.

So ist dem Vergessen
mit sonoren Bässen
Lobpreis angemessen.














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(82)
Der Weihnachtsmann kommt

Wieder kommt der Weihnachtsmann
und steckt seine Kerzen an.
Zu Beginn ist es erst eine,
eine zarte, winzig kleine.
Doch schon sie sagt: "Seid bereit!
Denn nun kommt die Weihnachtszeit." -
Aber es bleibt nicht dabei.
Eh' man sich`s versieht, sind`s zwei!
So verdoppelt sich der Glanz:
Heller strahlt der Kerzenkranz.
Wenn die Schneestürme beginnen,
wird es urgemütlich drinnen.
Bald wird noch mehr Licht geweckt,
sind drei Kerzen angesteckt.
Jeder weiß dann: "Siehe da!
Weihnachten ist ziemlich nah."
Kurz nach Mittag wird`s schon dunkel.
So genießt man das Gefunkel,
das wir dann "vollkommen" nennen,
wenn daheim vier Kerzen brennen.
Sehr viel Zeit bleibt dann wohl kaum.
Schnell schmückt man den Weihnachtsbaum.
Warten hat sich ausgezahlt,
wenn der Baum im Licht erstrahlt.
Alle wünschen sich das Beste,
Fried` und Freud` zum Weihnachtsfeste.




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(83)
Fast ein Weihnachtsmärchen

In der schönen Weihnachtszeit
ist es wieder mal soweit.
Für die Bösen gibt es Strafen,
gute Gaben für die Braven.
Da wir alle brav gewesen,
winkt uns Freude auserlesen.
Dieses gilt wohl sicherlich
ganz besonders wohl für mich.
Darum seid ein wenig still;
hört, was ich berichten will!

Die Nacht war wolkenlos und klar.
Die Sterne strahlten wunderbar.
Da kam - ich konnt`s zuerst nicht deuten
von Ferne leises Schellenläuten.
Ich sah ein Strahlen, und inmitten
bewegte sich ein gold'ner Schlitten.
Er trug den lieben Nikolaus
und hielt gradwegs vor meinem Haus.
Mir machte dieses großen Spaß;
ich dachte mir: "Was wird denn das?"

Da sprach zu mir der Nikolaus:
"Du siehst etwas verwundert aus.
Was mich besonders zu dir zieht,
ist weil du dich so sehr bemüht.
Du warst mit merklichem Geschick
ein guter Streiter der Physik.
Drum sag* ich dir, dass alle Welt
recht große Stücke auf dich hält
und dass es jedermann genießt,
wenn er in deinen Werken liest."
Mir machte dieses großen Spaß;
ich dachte mir: "Das ist schon was'"

Der gute Nikolaus blieb heiter;
er machte in dem Sinne weiter
und holte aus dem Gabenborn
ein langes, leichtgekrümmtes Horn.
"Dem Hörn entströmen unvermittelt,
wenn man es nur ein wenig schüttelt,
die wunderschönsten Melodien.
Du brauchst dich kaum noch zu bemühen.
So hör` gut zu und schreib` sie nieder,
und alle Welt singt deine Lieder."
Mir machte dieses großen Spaß.
Ich bräuchte ja gerade das!

Ich konnte mich vor Dank nicht fassen,
wollt` meine Freude strömen lassen.
Ich hab` gejubelt und gelacht -
und dabei bin ich aufgewacht.
So rief das widrige Geschick
mich in die Wirklichkeit zurück.
Ich muss nun hübsch bescheiden bleiben
und selber meine Lieder schreiben,
und will als Dichter ich bestehen,
fehlt es an zündenden Ideen.
So steh` ich unterm Weihnachtsbaum
und denk` verstört man meinen Traum.

Der gute Nikolaus blieb heiter;
er machte in dem Sinne weiter
und holte aus dem Gabenborn
ein langes, leichtgekrümmtes Horn.
"Dem Hörn entströmen unvermittelt,
wenn man es nur ein wenig schüttelt,
die wunderschönsten Melodien.
Du brauchst dich kaum noch zu bemühen.
So hör` gut zu und schreib` sie nieder,
und alle Welt singt deine Lieder."
Mir machte dieses großen Spaß.
Ich bräuchte ja gerade das!

Ich konnte mich vor Dank nicht fassen,
wollt` meine Freude strömen lassen.
Ich hab` gejubelt und gelacht -
und dabei bin ich aufgewacht.
So rief das widrige Geschick
mich in die Wirklichkeit zurück.
Ich muss nun hübsch bescheiden bleiben
und selber meine Lieder schreiben,
und will als Dichter ich bestehen,
fehlt es an zündenden Ideen.
So steh` ich unterm Weihnachtsbaum
und denk` verstört man meinen Traum.















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(84)
Der Tag geht nun zuende

Der Tag geht nun zuende.
Das ist nicht zu bereuen.
So reiben wir die Hände,
denn morgen gibt`s `nen neuen.
Das ist ja immer so.
Darüber sind wir froh.

War etwas nicht das Wahre,
hielt Frust uns in den Krallen,
dann rauft man sich die Haare.
Hat einiges missfallen
von dem, was so geschah,
dann sagen wir: "Na ja!"

Wir pfeifen auf die Sorgen
und bleiben guten Mutes.
Denn jeder neue Morgen bringt
wieder etwas Gutes.
So sagen wir dann stets
voll Zuversicht: "Auf geht`s!"

(85)
Die Natur geht zur Ruh`
Die Natur geht zur Ruh`.
Es neigt der Tag dem Abend sich zu.
Was man auch werke, schaffe und tu`:
Ruhe und Frieden, Herr, schenkst nur du.

Tagesende ist da.
Was wir erlebten, Herr, weißt du ja.
Bleibe mit deinem Troste uns nah,
wenn uns Beschwernis heute geschah!
Mancher Lichtblick entfloh.

Denn, was geplant, verlief oft nicht so.
Wurden wir schuldig heut` irgendwo,
dann, Herr, vergib, mach uns wieder froh!

Nun zur Nacht sende du,
Herr, deinen Abendsegen uns zu!
Nach aller Hetze, allem Getu`
schenke Besinnen, Frieden und Ruh`!


Copyright: Dr. Wolfgang Frie


Erlangen virtuell

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