Etwas aus meinem Leben
Entnommen aus dem Buch: Die Natur schmunzelt mit - Gereimte Plaudereinen über die Technik


Ich wurde am 18.12.1924 in Wanne-Eickel geboren.
Nun, die Stadt Wanne-Eickel gab es damals noch nicht, und heute gibt es sie nicht mehr. Ich habe also eine ganze Stadtgeschichte erlebt und überlebt.
Meine Jugend verlief in harmonischer Atmosphäre, wenn auch die nach 1933 herrschende Ideologie nicht ohne Einwirkung blieb.
Ein tiefer Einschnitt war es, als ich 1942 eingezogen wurde. Ich war 3 Jahre Soldat und 3 Jahre Kriegsgefangener.

 

Als ich 1948 nach Hause kam und erfuhr, dass ich das Abitur nachmachen musste, setzten sich in meinem Gehirn zwei Gedanken fest:
- Das Leben ist an mir vorbeigegangen, und ich komme zu spät. und:
- Es gibt für mich keine Zukunft mehr.
Wenn ich heute zurückblicke, überkommt mich ein Gefühl unendlicher Dankbarkeit dafür, dass ich - entgegen aller Erwartung - doch soviel Schönes erleben durfte. Dazu gehört in erster Linie die von mir noch nicht ganz verstandene Wandlung vom Pessimisten zum lebensbejahenden Freund von Humor und Freude. Vielleicht haben dazu auch ein paar Lichtpunkte in meinem beruflichen Werdegang beigetragen.
Meine Eltern ermöglichten es mir, Physik zu studieren. So war ich 31 Jahre lang als theoretischer Physiker in der Industrieforschung tätig.
Ein markanter Punkt war der Augenblick, als ich zum ersten Mal sagen konnte:
"Nun habe ich einen Gedanken gedacht, den vor mir noch nie ein Mensch gedacht hat".
Ich habe diesen Gedanken natürlich auch ausgesprochen und publiziert. Dies hat mir, neben anderen Arbeiten, in Fachkreisen einen gewissen Namen eingetragen.
Dieser Ruhm ist natürlich längst verblasst. Deshalb beschäftige ich mich nach meiner Pensionierung damit, andere mögliche Fähigkeiten zu trainieren, wie das Schreiben von Gedichten und Liedern. Die Erstellung dieses Büchleins
Die Natur schmunzelt mit - Gereimte Plaudereinen über die Technik gehört dazu.
Wenn ich eines Tages die Welt verlasse, hoffe ich, vor Gott hintreten und sagen zu dürfen:
"Herr, ich habe aus den Gaben, die du mir in die Wiege gelegt hast, das Beste gemacht, was mir möglich war".
Wolfgang Frie


Erlangen virtuell

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