Kleine Gedichte für den Tag von Dr. Wolfgang Frie

Genesungswunsch (01)
Zur Genesung (02)
Das Herz (03)
Knochenbruch (04)
Die Hochzeit (05)
Silberne Hochzeit (06)
Goldene Hochzeit (07)
Geburt eines Kindes (08)
Geburt eines Sohnes (09)
Geburt einer Tochter (10)
Vor dem Examen (11)

Nach bestandenem Examen (12)
Lehrling, Geselle, Meister (13)
Der Diplomingenieur (14)
Der "Doktor" (15)
Das Jubiläum (16)
Der Umzug (17)
Das neue Haus (18)
Im neuen Haus (19)
Ein Blick in die Sterne (20)
Sonnnenweg oder "Ekliptik" (21)
Zwölf Sternbilder (22)

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Genesungswunsch (01)
Trotz Alltagsgewühl
wandern die Gedanken
voller Mitgefühl
hin zu einem Kranken,
der uns nahe steht
und dem's nicht gut geht.

Wenn man dies durchdenkt,
kommt man auf die These:
Wünschen, das man schenkt,
hilft, dass man genese.
Darum: Frohen Mutes
wünschen wir viel Gutes,

tun dem Kranken kund:
Werde bald gesund!

Zur Genesung (02)
Wem Fortuna Rosen streut,
weil er meist gesund gewesen,
sicher sich mit jenem freut,
der von Krankheit grad genesen.
Er bemerkt mit frohem Mut:
Jenem geht es wieder gut.

Wer die Krankheit überwand,
weil der Lebensmut ihn stärkte,
es als großartig empfand,
dass man ringsum es bemerkte.
Doch jetzt ist er wieder da,
und die Umwelt ruft: "Hurra!"




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Das Herz (03)
Wir spüren oft das Herz.
Das kommt uns nicht gelegen,
denn es reimt sich auf "Schmerz"
des Liebeskummers wegen.

Doch ist Erfordernis,
dass man es etwas schone,
da ja - das sei gewiss -
die Seele darin wohne.

Dem Nüchternen steht frei,
das Herz so zu beschreiben:
dass es nur Pumpe sei,
den Blutfluss anzutreiben.

So hat man ungeniert
den Ratschluss in den Händen:
Wenn was nicht funktioniert,
sich an den Arzt zu wenden.

Knochenbruch (04)
Unsern Leib stützt überall
eine Anordnung von Knochen.
Doch es ist ein böser Fall,
ist da etwas mal gebrochen.
Sowas macht uns krank und schwach,
denn der Leib liegt dann meist flach.

Festgezerrt und eingegipst
kommt der Knochenbruch zur Ruhe.
Bleibt das Licht auch angeknipst,
weitab stehen seine Schuhe.
Dem Patienten ziemt Geduld,
von Betreuung eingelullt.

Jedes Ding braucht seine Zeit.
Schließlich heilen ja die Knochen,
und es ist dann auch soweit:
Der Verband wird aufgebrochen.
Des Patienten Augen Glanz sagen:
"Ich bin wieder ganz!"


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Die Hochzeit (05)
Wenn sich zwei dazu entscheiden,
gemeinsam ihren Weg zu gehen,
dann ist sicher, dass die beiden
sich wirklich lieben und verstehen.
Sie sagen zueinander : "Ja !
Ich bin immer für dich da !"

Was man sich privat geschworen,
wird dann im Standesamt bekräftigt
förmlich vor der Zeugen Ohren.
So wird der Staatsdienst auch beschäftigt.
Wenn man die Sache schriftlich hat,
weiß man: Unser Schritt fand statt.

Alle, die die beiden kennen,
dem Paar ein schönes Fest bereitet,
voller Anteilnahme brennen
und sie bei ihrem Weg begleitet
- in jedem Fall ein kleines Stück -,
wünschen ihnen recht viel Glück.

Silberne Hochzeit (06)
Man hat fünfundzwanzig Jahre
miteinander zugebracht.
Manches Gute, Wunderbare
wurde ihnen zugedacht.
So hat man stets unverdrossen
Freuden dieser Welt genossen.

Manchmal gab es wohl auch Schlimmes,
nicht nur Freudiges allein.
Man nahm's auf sich wilden Grimmes,
musste ja bewältigt sein.
Dies ergab in bunter Mischung
Kümmernisse und Erfrischung.

So erlebte man die Jahre
und durchwanderte die Zeit,
kriegte langsam graue Haare,
freute sich der Zweisamkeit.
Deshalb wandert man nun heiter
auf dem Lebenswege weiter.


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Goldene Hochzeit (07)
Gedenken wir einmal - wer mag -
des Ehemanns mit seiner Holden,
die heute ihren Hochzeitstag begehen,
doch der ist nun "golden".

Sehr viele Jahre sind sie nun
gemeinsam ihren Weg gegangen.
Es hat, was sie zusammen tun,
vor fünfzig Jahren angefangen.

Schon fünfzig Jahre Zweisamkeit!
Es ist nicht einfach zu beschreiben!
Wir hoffen, dass noch sehr viel Zeit
und schöne Jahre beiden bleiben.




Geburt eines Kindes (08)
Einem Ehepaar gefällt,
wenn sich Nachwuchs eingestellt.
Lautet dann auch der Befund:
"Er ist kräftig und gesund",
dann ist allen klar, dass man
sich darüber freuen kann.
Mutter hält im Bett, dem warmen,
nun ihr Kindlein in den Armen.

Auch der Vater ist bald da,
der das Baby noch nicht sah.
Er darf nun des Amtes walten
und das Kindlein zärtlich halten.
So das Wissen Platz gewinnt:
"Dieser Mensch ist unser Kind".
Dieses neugeknüpfte Band
wird "Familienglück" genannt.

So ist das Kind, das angekommen,
in die Familie aufgenommen.


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Geburt eines Sohnes (09)
Mancher Vater stolz ermisst,
dass der Nachwuchs männlich ist.
Denn der soll - so kann man sagen -
seinen Namen weitertragen
in die kommenden Jahrzehnte,
wonach er sich heimlich sehnte.
Er sagt mit stolzem Ton;
"Wir haben einen Sohn!"

Wenn man sich im Stolz verliert,
ist manch anderer irritiert.
Denn wenn wir den Sohn erwähnen,
treffen wir sein heimlich Sehnen.
Einen Namenserben möcht` er;
denn daheim hat er nur Töchter.
Da denkt man voller Hohn:
"Wir haben einen Sohn!"

Ob er später unbedacht
auch dieselben Fehler macht,
die sein Vater einst begangen,
dies erfüllt den wohl mit Bangen.
Dennoch soll man ohne Grauen
zaglos in die Zukunft schauen.
Der Freudenruf bleibt schon:
"Wir haben einen Sohn!''

Geburt einer Tocheter (10)
Wieder kam ein Kind zur Welt,
und es ist ein Mädchen.
Es wird froh zur Schau gestellt
als ein neues Rädchen,
das sich munter um sich dreht
und den Weg ins Leben geht.

Es zeigt Lächeln weich und warm
- ganz schon "kesse Biene" -
und versprüht den ersten Charme
mit verschmitzter Miene.
Wer dies sieht, der weiß genau:
Dies wird eine schöne Frau.

Gut behütet wird der Schatz
auf dem Weg geleitet,
wenn der allgeliebte Fratz
in das Leben schreitet.
Ist dies manchmal auch recht hart:
Wir erhoffen guten Start.








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Vor dem Examen (11)
Vor dem Examen
Manchen Herren, manchen Damen
wird's im Magen ziemlich flau,
naht sich ihnen ein Examen.
Denn sie wissen ganz genau:
Man braucht seine ganze Kraft,
damit man die Prüfung schafft.

Man hat schon in hohem Bogen
eifrig ohne Unterlass
Wissen in sich eingesogen,
und man weiß: Nun kann man was!
Darum fällt der Satz nicht schwer:
"Lieber Prüfer, komme her!"

Doch auch manche Fertigkeiten,
die man im Beruf dann braucht,
hat man ihnen schon beizeiten
beigebracht und eingehaucht.
Wenn man dann zur Prüfung geht,
weiß man, dass man sie besteht.

Wenn dies auch die Prüfer fanden,
freut man sich: Man hat bestanden!

Nach bestandenem Examen (12)
Wenn der Prüferkreis bemerkte,
reichlich Kenntnis sei vorhanden,
und die Meinung sich verstärkte,
diese Prüfung sei bestanden,
kann man zu der Einsicht kommen:
Diese Hürde sei genommen.

Haben Prüfer sich verständigt,
das Befragen abgeschlossen
und das Zeugnis ausgehändigt,
wird der Prüferfolg genossen.
Denn auf diesen kann man bauen.
Ständig wächst das Selbstvertrauen.

Schnell erfährt man rings umher:
"Schaut mich an, ich bin jetzt wer!"








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Lehrling, Geselle, Meister (13)
Wenn man ein Handwerk lernen will,
muss man zum Meister gehen,
der uns mit Fachkenntnis und Drill
lehrt, vieles zu verstehen,
wird uns der Prüfung stellen
und macht uns zum Gesellen.

Wenn man einmal Geselle ist,
schaut man sich um im Lande,
was man da noch in kurzer Frist
zu lernen ist imstande,
sieht manchen Trick, wird dreister:
Schaut her, bald bin ich "Meister".

Als Meister ist er schon recht weit
auf seiner Stufenleiter.
Er kümmert sich zur rechten Zeit
auch um die Lohnarbeiter.
So hört man manches Liebe
von ihm in dem Betriebe.

Der Diplomingenieur (14)
Ein Ingenieur hat sein Examen
nun mit Bravour bestanden.
Wenn auch mal Schwierigkeiten kamen,
sie sind nicht mehr vorhanden,
weil in ein Titel ziert:
Er ist nun diplomiert.

Er ist "Diplomingenieur",
kann nun beruflich starten.
Er findet dort zumeist Gehör,
wenn Technikfragen warten,
er das Problem erkennt
und Lösungen benennt.

Dann heißt es, feste anzupacken
und keine Zeit verliere,
damit man die erkannten Macken
auch klar eliminiere.
Voll Lobes sagt man dann:
"Er fasst es richtig an!"


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Der "Doktor" (15)
Ein besonderes Ding ist schon
- wer es schafft - die Promotion.
Man beackerte mit Kraft
ein Gebiet der Wissenschaft.
Wenn man dabei nicht sehr scheu war,
suchte man etwas, das neu war
und die Wissenschaft belebt,
die stets nach Erkenntnis strebt.
Dabei war der "Doktorvater"
eine Hilfe als Berater.
Wenn man dabei etwas fand,
was als "nützlich" anerkannt,
dann bekam man diesen Orden.
So ist "Doktor" man geworden.
Man betrachtet diese Nennung
nun als eine Anerkennung.
Trotzdem ist man anderswo
einfach nur "Herr Sowieso"!

Das Jubiläum (16)
Man hat schon seit vielen Jahren
in der Firma Dienst gemacht.
Mancherlei hat man erfahren,
viele Arbeiten vollbracht
und hat nie damit geprahlt,
was die Firma ihm bezahlt.

Nun begeht man's Jubiläum,
spricht ihm Anerkennung aus,
singt kein Loblied, kein Tedeum,
doch man hört das Gute raus.
Sinn ist, dass man nicht vergisst,
wie sehr man zufrieden ist.

Darum soll man sich nicht zieren
und recht herzlich gratulieren.


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Der Umzugt (17)
Welchen Ärger man dann aussteht,
wenn ein Umzug mal ins Haus steht,
kann so recht nur der ermessen,
der den Tanz noch nicht vergessen,
den er selbst dereinst vollführte,
als ihn das Problem berührte.

Man erkennt, was halb vergammelt
sich da alles angesammelt,
und erstellt sich ganze Listen
von alldem, was auszumisten.
So wird man bald auf die Schnelle
Stammgast bei der Abfallstelle.

Wenn man dann noch manchen Schatz hat
und bedenkt, ob der wohl Platz hat,
wird der Fragenberg ein Riese,
und man kommt in eine Krise,
wenn's uns treibt, das Umzugsstreben
einfach wieder aufzugeben.

Wenn man dann aus hartem Holz ist
und zum Rückzug viel zu stolz ist,
währt die Krise nicht sehr lange
und man bleibt doch bei der Stange.
An dem Plan wird nichts verbogen.
Das heißt: "Es wird umgezogen!"

Dann sagt man mit letzter Kraft:
"Gott sei Dank! Das wär' geschafft!"

Das neue Haus (18)
Das Sprichwort weist Sohn, Baum und Haus
als Wertmaßstab des Mannes aus.
Wenn er die drei zuwege bringt,
sein Achtungswert nach oben springt.

Kriegt er 'nen Sohn, pflanzt er 'nen Baum,
dann ist dies was, das merkt man kaum.
Doch hat er sich ein Haus gebaut,
man anerkennend auf ihn schaut.

So kommt es, dass - solang' er lebt -
der Mann ein eig'nes Haus erstrebt.
Hat er dann mal das Ziel erreicht,
wird seine Seele federleicht.
Das induziert den Freudenreim:
"Ich wohne in dem eig'nen Heim!"














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Im neuen Haus (19)
Wenn man ein eig'nes Haus sich baute
und frohgemut nach vorne schaute,
weil man inzwischen eingezogen,
dann ist die Aufregung verflogen.

Man hat das neue Haus besichtigt
und ein paar Mängel schnell berichtigt.
Man hat Zerstrittenheit vermieden,
genießt die Ruhe und den Frieden.

Man sieht der Aufgabe entgegen,
nun gute Nachbarschaft zu pflegen.
Denn es wird stets zu Buche schlagen,
wenn sich die Menschen gut vertragen.

Helfen sich die Nachbarn gerne,
bleiben Zwistigkeiten ferne.









Ein Blick in die Sterne (20)
Viele Menschen sehen gerne
in der Nacht zum Zelt der Sterne.
Es erfreut ja unbedingt,
wie's da leuchtet, blitzt und blinkt.
Man staunt auch, wenn man ermisst,
wie weit weg das alles ist.

Schaut man in den Himmelsbogen,
spürt man auch den Astrologen.
Dies ist einer, der dran denkt,
dass ein Sternbild uns hier lenkt,
und er macht mit Geisteskraft
daraus eine Wissenschaft.

Er erklärt, wie Sternenzeichen
durch ihr Wirken uns erreichen.
Er stellt dann mal fein mal grob
uns dazu ein Horoskop.
Dieses gilt wohl überhaupt,
nur, wenn man auch daran glaubt.

Aber es gibt auch sehr viele,
für die sind's Gedankenspiele,
was so manchen dazu führt,
dass er Sternbilder studiert.
So kann's sein, dass es gefällt,
wenn man zwölf zusammenstellt.


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Sonnnenweg oder "Ekliptik" (21)
Dass sich uns're Mutter Erde
ohne Chance auf Beschwerde
um die Sonne drehen muss,
weiß man seit Kopernikus.

Wenn wir dann beim Erdendrehen
stets zurück zur Sonne sehen,
merkt man. dass die sehr gepflegt
längs des Himmels sich bewegt.

Dies - so zeigt die Überlegung -
ist Abbild der Erdbewegung.
Dabei wird gern nachgespürt,
welches Sternbild man berührt.

Zwölf der Sternbilder begleiten
uns durch die vier Jahreszeiten.
Werden sie auch aufgezählt,
ist man sicher, dass nichts fehlt.

Zwölf Sternbilder (22)
"Wassermann", die "Fische", "Widder"
bringen leicht uns ins Geschlidder.
Doch dagegen ist der "Stier"
leichter zu bedichten hier.
"Zwillinge", der "Krebs", der "Löwe"
sind nicht flüchtig wie die Möwe.
Deshalb ist aus diesen Gründen
leicht ein Reim dafür zu finden.
Auch die "Jungfrau" wird gelungen
oft bedichtet und besungen,
und man finden ohne Frage
überall fast eine "Waage".
Manchen Menschen wundert's schon,
beißt ihn mal ein "Skorpion".
Schließlich ist auch noch ein "Schütze"
für die Wildbeschaffung nütze.
Damit ist nun schon - wie nett -
diese Liste fast komplett.
Deshalb ist es zu begrüßen,
mit dem "Steinbock" abzuschließen.

Copyright: Dr. Wolfgang Frie


Erlangen virtuell

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