------ Die Vogelwelt in Erlangen und Umgebung -------
 
 
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Raubwürger, Lanius excubitor (132)
Jahresvogel. Von Gengler ( 1925 ) wird er als Standvogel mit regelmäßiger aber spärlicher Verbreitung für Mittelfranken bezeichnet. Zwischen 1950 und 1960 erfolgte ein landesweiter Bestandsrückgang der auch Mittelfranken betraf. Im Erlanger Umland sind in den 70er Jahren die letzten Bruten festgestellt worden. Vereinzelte Brutpaare sind heute noch im Windsheimer Becken anzutreffen. Auch als Durchzügler oder Wintergast wird er nur noch selten beobachtet. Der Raubwürger brütet in offener Landschaft mit größeren Freiflächen, niederer Vegetation und Hecken, einzelnen Bäumen, in Streuobstwiesen, Alleen oder Weidegelände. Die Hecken, Bäume oder Weidezäune werden als Warten für die Jagd benützt. Das Brutrevier wird etwa Ende Februar besetzt. Das Nest befindet sich in hohen dichten Hecken, Dornbüschen, Laub- oder Nadelbäumen. Wacholderdrosseln siedeln oftmals in enger Nachbarschaft zum Raubwürger. Die Nahrung besteht neben Insekten hauptsächlich aus Kleinsäugern und Vögeln. Im Winter überwiegen die Wühlmäuse im Nahrungsspektrum. Die starken Bestandsrückgänge sind auf die Zerstörung der Lebensräume wie z.B. Ausräumung der Landschaft ( Flurbereinigung ), Intensivierung der Grünlandbewirtschaftung, Umwandlung von Wiesen in Äcker und der Abholzung alter Streuobstbestände zurückzuführen. In der " Roten Liste der Brutvögel Deutschlands " wird der Raubwürger als vom Aussterben bedroht eingestuft.
------ Ein Beitrag von Rolf Trummer und Ulrich Mattern ------